Der Theologe und Kabarettist Wolfgang Weigand nahm sein Publikum am Freitagabend mit auf eine letzte, gefährliche und gleichwohl witzige Reise.
Wenn er mit Gitarre, Akkordeon oder Klavier bekannten Melodien neue Worte gibt, wenn er mit dichten Wortspielereien und raschen Monologen die Menschen herausfordert, lacht man entweder oder schluckt leer.
Der Deutsche Wolfgang Weigand, der heute in Winterthur lebt, konfrontierte am Freitagabend die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im Pfarreiheim mit jenem Bereich, dem viele lieber ausweichen, wie er selber sagte. «Doch als Bestatter, als der ich vor Ihnen stehe, kann ich versichern: Nachher sind alle gleich. Mit diesem Themenabend sollt Ihr Tipps erhalten für leichteres Sterben.»
Und dann wechselten sich die humorvollen Passagen manchmal im Minutentakt mit durchaus kritischen Bemerkungen zur heutigen Zeit. So verglich Weigand aktuelle Zahlen miteinander: «150 Menschen nehmen sich in Deutschland jährlich begleitet das Leben, 3500 kommen im Strassenverkehr um und dank verkaufter Waffen sind es weltweit 120000 Menschen, die ums Leben kommen.» Um dann blitzschnell zu Todesanzeigen und Grabsteininschriften zu wechseln, die so salopp daherkommen wie «Wenn der Tod kommt, ist Sense» oder auch leicht frivol: «Hier liegt mein Mann, endlich steif.»
Schliesslich macht Weigand dann nach anderthalb Stunden in versöhnlicher Weise Schluss mit dem vielleicht lebenswichtigen Hinweis: «Der Mensch lebt trotz allem nicht vom Tod allein – darum lebt rechtzeitig und jetzt!»
Markus Bösch
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