Steuerausfälle von rund 3 Millionen Franken belasten die zwei Schulrechnungen von Kreuzlingen. Die Fehlbeträge müssen aus dem Eigenkapital gedeckt werden.
kreuzlingen. 1,866 Mio. Franken beträgt der Rückschlag der Kreuzlinger Primarschulrechnung 2008. Das Eigenkapital schrumpft nach der Buchung auf 5,450 Mio. Franken. Budgetiert war ein Vorschlag von 219 900 Franken. Etwas weniger massiv ist das Defizit der Sekundarschulrechnung; es schlägt mit 0,932 Mio. Franken zu Buche. Im Budget 2008 steht noch ein Rückschlag von 1,373 Mio. Schmaler ist dagegen die Eigenkapitalsumme, die sich nach Verbuchung auf 1,344 Mio. Franken beläuft.
Schulpräsident Jürg Schenkel macht vornehmlich zwei Gründe geltend, die zu den roten Zahlen geführt haben. Es sei in erster Linie der Steuereinbruch auf der Position der Steuern früherer Jahre. Diese Position sei gegenüber dem Budget um rund 60 Prozent eingebrochen. Hinzu komme, dass der Bankenplatz Kreuzlingen viel weniger Steuern abliefere. Trotz der düsteren Finanzlage sieht Schulpfleger Paul Sonderegger auch positive Aspekte. So führten die Defizite dazu, dass die Ablieferungen an den Kanton verkleinert würden. Bei der Primarschulgemeinde habe die Beitragsleistung 2007 2,052 Mio. betragen; 2008 werde sie vermutlich noch 0,2 Mio. Franken ausmachen. Ebenso werde die Beitragsleistung der Sekundarschulgemeinde von 5,116 Mio. Franken 2007 auf rund 2 Mio. Franken 2008 reduziert. Zudem gelte es, die Auswirkung der möglichen Einführung der Flat Rate Tax im Auge zu behalten. Sonderegger und Schenkel rechnen dann mit Ausfällen von 0,3 bis 0,5 Mio. Franken. Diese Zahl sei jedoch noch hypothetisch, weil genaue Rechnungsunterlagen noch nicht vorlägen.
Jürg Schenkel hält fest, dass die Auswirkungen der Defizite auf den Schulbetrieb nur schwer abschätzbar seien. Wenn die Steuereinnahmen in den folgenden Jahren wieder anstiegen, sei eine Entspannung zu erwarten. Wenn jedoch die Steuereinbrüche anhielten, könne man zwei bis drei Jahre mit dem Eigenkapital leben, bis eine Steuerfusserhöhung sich aufdränge. Schenkel sieht keine Alternative zu einem höheren Steuerfuss, denn das Sparpotenzial sei ausgeschöpft.