Für eine freudige Überraschung sorgt die Stadträtin und Präsidentin der Kulturkommission, Madeleine Rickenbach, am Jubiläumsabend des Ortsmuseums Amriswil: Dem Team wird der diesjährige Kulturförderpreis verliehen.
AMRISWIL. «Wir sind wirklich sprachlos, das ist einfach grandios.» Eugen Fahrni, Präsident und Mitbegründer des Amriswiler Ortsmuseums, ist überwältigt. Kurz zuvor hatte Madeleine Rickenbach, Stadträtin und Präsidentin der Kulturkommission, ausser Programm das Wort ergriffen und verkündet: «Wir haben uns entschieden, den diesjährigen Kulturförderpreis dem Team des Ortsmuseums zu verleihen. Dieser wird im Herbst übergeben.» Mit viel Engagement habe man ein reichhaltiges Angebot geschaffen, das bei Jung und Alt auf Begeisterung stosse. «Ihr habt so viele Geschichten aus Amriswil zusammengetragen. Geschichten, die uns alle verbinden.»
Am Jubiläumsapéro vom Freitag blickte der Präsident auf die Geschichte des Museums zurück. Vor 25 Jahren haben Eugen Fahrni, Hansruedi Göring, Martin Rüthemann und Jörg Tschopp mit nichts als einer Idee angefangen. Stolz ist Eugen Fahrni schon darauf, was das Ortsmuseum heute – ein Vierteljahrhundert später – alles zu bieten hat.
Stadtammann Martin Salvisberg betont die Wichtigkeit des Ortsmuseums. «In den ersten zwanzig Jahren konnten rund fünftausend Besucherinnen und Besucher verzeichnet werden. Nach dem Umzug in die grösseren Räumlichkeiten sind die Besucherzahlen markant angestiegen. In den letzten fünf Jahren besuchten mehr Personen das Ortsmuseum als in den ersten zwanzig Jahren.» Auch wenn es die Stadt etwas koste, leiste man diesen Beitrag gerne.
Für das Team des Ortsmuseums war klar, dass zum 25jährigen Bestehen etwas Besonderes geboten werden soll.
«Wir wurden schon gefragt, warum wir nicht einfach nur ein Jubiläumsfest organisieren wollten», sagt Eugen Fahrni. Sie hätten sich aber entschieden, ihrem Grundsatz treu zu bleiben. «Wichtig sind nicht wir, sondern was wir für das Museum tun können. So haben wir eine Sonderausstellung auf die Beine gestellt.» Die Vitrinen beherbergen Exponate aus längst vergangenen Tagen. Zu den speziellen Ausstellungsstücken gehört die rund 3000 Jahre alte bronzene Lanzenspitze, die im Jahr 1900 in der Gegend des heutigen Eisweihers gefunden wurde. Diese Leihgabe des Schweizerischen Nationalmuseums gilt als ältester Fund in Amriswil.
Die Motivation des Ortsmuseum-Teams beschreibt Eugen Fahrni so: «Wir wollen dem Ort, wo es uns so gut ergangen ist, etwas zurückgeben.» Sie hätten auf Vereinsstrukturen verzichtet, weil es ihnen nur wichtig sei, ein Museum zu führen. «Wir wollen eine Visitenkarte für die Stadt Amriswil sein», sagt Fahrni. Wichtig sei ihnen, die Geschichte zum Erlebnis zu machen. Gerade auch die jüngeren Generationen sollten Gelegenheit haben, Geschichte mit Freude zu verbinden. «Die Bevölkerung soll etwas zum Schauen, Staunen und zum Schmunzeln haben.»