SULGEN. Im Rahmen der Aktion «Stille Helden» öffnete der Feuerwehrzweckverband Sulgen-Kradolf-Schönenberg erstmals die Türen des Feuerwehrdepots Auholz in Sulgen. Rund hundert Besucher blickten hinter die Kulissen.
Im Kanton Thurgau sind 48 Orts-, zehn Stützpunkt- und sechs Betriebsfeuerwehren mit 4689 Feuerwehrangehörigen – darunter 277 Frauen – auf Abruf bereit. 96 davon gehören dem Feuerwehrzweckverband Sulgen-Kradolf-Schönenberg an, der am Samstag im Rahmen der Aktion «Stille Helden» die Türen des Feuerwehrdepots im Auholz für das Publikum öffnete. Das zehnköpfige Kader stand den rund 100 Besuchern während fünf Stunden Red und Antwort.
Der grosse Renner waren bei den Buben und Mädchen die historische Eimerspritze und die modernen Einsatzfahrzeuge. So sagt der fünfjährige Simon überzeugt: «Sulgen 2 hat mir am besten gefallen.» Damit meint der Sohn des Fouriers des Zweckverbandes das zwölf Jahre alte Mercedes-Benz-Zugfahrzeug.
Mehr fasziniert waren Deliah, Nevio, Seraina und Sarah von der alten Eimerspritze, mit der sie sich mit viel Eifer abmühten. Vor allem die neunjährige Seraina schleppte fast ohne Unterbruch Wasser heran, um damit die Holzfeuer in den Feuerschalen zu löschen. Etwas einfacher ging das mit modernen Feuerlöschern der Firma Primus. Hier beeindruckte Experte Roland Huser mit dem sekundenschnellen Löschen eines Ölbrandes mit dem CO2-Feuerlöscher.
Nicht so gefährlich, aber trotzdem interessant demonstrierten die Atemschutz-Offiziere Roman Näf und Pascal Brudermann den Einsatz der Wärmebildkamera, die der Zweckverband erst Anfang Jahr angeschafft hat. «Die Kamera war beim Brand bei Dachpappearbeiten und in einem Schiesskeller schon zweimal im Einsatz», erklärt Pascal Brudermann.
Der 38jährige Marco Dünnenberger ist Spezialist für die Entfernung von Insektennestern. «2013 wurde ich 30mal zur Räumung von Wespen- und Hornissennestern alarmiert», sagt er. Dass er dabei schon von Hornissen gestochen wurde, ist für ihn kein Grund zur Aufregung. Schade sei nur, dass bei den Einsätzen die kunstvollen Nester meist zerstört werden müssten.
Eine völlig andere Welt hat dagegen Besucher Samuel Grubenmann aus Donzhausen während seiner 28 Jahre bei der Feuerwehr erlebt. «Wir sind in den Siebzigerjahren bei der Dorffeuerwehr Donzhausen noch mit dem Schlauchleiterwagen ausgerückt, den wir zu zweit von Hand gezogen haben», erinnert sich der 59-Jährige.