Nachgefragt

Kein Herz für das Narrenvolk? Mit dem morgigen Fasnachtsumzug in Kradolf und Schönenberg klingt die Fasnachtssaison in der Region aus. Organisiert wird der Anlass zum drittenmal von Angie Staub und Daniela Di Lanzo.

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Angie Staub Organisatorin des Fasnachtsumzugs von Kradolf und Schönenberg

Angie Staub Organisatorin des Fasnachtsumzugs von Kradolf und Schönenberg

Kein Herz für das Narrenvolk?

Mit dem morgigen Fasnachtsumzug in Kradolf und Schönenberg klingt die Fasnachtssaison in der Region aus. Organisiert wird der Anlass zum drittenmal von Angie Staub und Daniela Di Lanzo.

Frau Staub, wie viele Teilnehmer werden am Umzug erwartet?

Angemeldet haben sich rund 200 Personen, also etwa gleich viele wie bei den bisherigen Umzügen.

Sind Sie und Ihre Kollegin mit dieser Resonanz zufrieden?

Ja und nein. Einerseits ist es schön, dass die Teilnehmerzahl auf diesem Niveau gehalten werden kann. Andererseits könnte der Umzug heuer wesentlich grösser sein, wenn wir nicht im Stich gelassen worden wären.

Wie meinen Sie das?

Im Gegensatz zu den beiden ersten Austragungen haben die Lehrerinnen und Lehrer unserer Primarschule diesmal überhaupt kein Interesse gezeigt. Dadurch gehen unserem Fasnachtsumzug zahlreiche Kinder verloren.

Ist das der einzige Grund für Ihre Ernüchterung?

Nein. Negative Auswirkungen hat auch der gleichzeitige Schulbesuchstag in Sulgen. Ich weiss, dass die Sulger Pfadi und die Kiwi-Gruppe gerne mitgemacht hätten, was wegen der Terminkollision jetzt aber nicht möglich sein wird. Es ist schade, dass die Koordination nicht besser geklappt hat. Enttäuscht bin ich auch von den Kradolf-Schönenberger Vereinen. Ich habe im Vorfeld noch viele kontaktiert und zum Mitmachen eingeladen. Gerade mal drei haben es für nötig befunden, mir zu antworten.

Sie verzichten darauf, den Umzug unter ein bestimmtes Motto zu stellen. Warum ist das so?

Das machen wir, um möglichst vielen Leuten eine Teilnahme zu ermöglichen. Jeder soll sich nach eigenem Gutdünken kostümieren können. Der zeitliche und finanzielle Aufwand soll ein gewisses Mass nicht übersteigen.

Auffallend sind der späte Zeitpunkt und der Zwei-Jahres-Turnus des Umzugs.

Der Termin ist bewusst so gewählt. Es gibt in der Region relativ viele Fasnachtsumzüge. Es ist nicht so, dass wir in Konkurrenz zu Amriswil, Bischofszell oder Bürglen stehen. Dazu ist unser Umzug dann doch zu klein. Dennoch weichen wir diesen Veranstaltungen aus, um zu verhindern, dass wir ohne Guggenmusiken dastehen. Diese gehören einfach zu einem Fasnachtsumzug. Heuer werden die Crash-Band aus Weinfelden und die Bischofszeller Guggenmusik Popularis mitmarschieren. Würden wir den Umzug jedes Jahr durchführen, riskierten wir damit noch eine Verschärfung der oben genannten Probleme.

Was wünschen Sie sich für den Umzug von morgen Samstag?

In erster Linie einen unfallfreien Verlauf und schönes Wetter. Wichtig ist Daniela Di Lanzo und mir auch, dass alle Teilnehmer am Ende der Fasnachtssaison noch einmal richtig Spass haben. (st)