Einmal in der Woche treffen sich in Kreuzlingen über hundert Frauen und Männer im Pop Chor und Band Bodensee 60 plus und singen Hits aus den 1960er- und 70er-Jahren. Das Projekt für Senioren ist ein voller Erfolg.
KREUZLINGEN. «See You Later Alligator! Ba-bi-duaaaa!» 110 Frauen und 28 Männer schmettern den Hit von Bill Haley. Ein Solist singt die Strophen. Dirigent Martin Rodler hat beide Hände voll zu tun, die vielen Sängerinnen und Sänger wie auch die Band im Rhythmus zu halten. Mitten im Lied kommen einige Frauen und Männer nach vorne und beginnen zu tanzen. Die Mitglieder des Pop Chor und Band Bodensee 60 plus üben fleissig, denn bald stehen die ersten Auftritte auf dem Programm. Zu ihrem Repertoire gehören auch Songs von den Beatles oder The Who.
«Mit dem Chor ist eine Vision von uns Wirklichkeit geworden», sagt Toni Dubach, der das Projekt zusammen mit seiner Frau Magdalena ins Leben gerufen hat. Die beiden singen für ihr Leben gern, haben aber gemerkt, dass in normalen Chören ältere Menschen nicht so gerne gesehen seien. «Es dauert meistens etwas länger, bis Ältere sich den Text und die Noten merken können», sagt er. Auch mache die Stimme mit der Zeit nicht mehr alles mit.
Deswegen wollten die beiden einen Chor für Menschen um und ab 60 Jahren gründen. «Das Projekt ist auch keine Konkurrenz für andere Chöre. Etwas ähnliches gibt es noch nicht. Auch weil wir Songs aus unserer Jugend, den 1960er- und 70er-Jahren, singen und spielen.» Zudem sei es etwas Besonderes, dass der Chor eine eigene Band habe. Die Lieder würden vom Dirigenten und vom Bandleiter Jürgen Waidele extra für den Chor umgeschrieben.
Anfang Jahr hatten Toni und Magdalena Dubach andere Singbegeisterte mit Plakaten und Inseraten aufgerufen, mitzumachen. «Wir wurden regelrecht überrannt», sagt sie und lacht.
«Hauptsächlich von Frauen. Mittlerweile sind es 110 und wir mussten einen Aufnahmestop für Sängerinnen verhängen.» Das sei zwar sehr schade, doch der Unterschied zu den nur gut 30 Männern sei immens. «Auch der Musiksaal in der Rudolf-Steiner-Schule stösst langsam am seine Grenzen», erklärt sie. «Um männliche Unterstützung wären wir aber sehr froh», ergänzt Toni Dubach. Er erkläre sich den grossen Unterschied damit, dass Frauen einfach spontaner seien. «Männer brauchen immer etwas länger.»
Schön wäre auch, wenn noch etwas mehr Leute aus Kreuzlingen mitmachen würden, sagt Magdalena Dubach. Die meisten stammten aus Konstanz. «Das Tolle am Singen ist, dass es keine Grenzen gibt.»
Alle Namen der gut 140 Mitglieder kann sich das Gründerpaar nicht merken. «Alle tragen jeweils ein Namensschild, und im internen Bereich der Homepage gibt es von jedem ein Porträt», sagt Toni Dubach. «Es sind sehr viele spannende Leute mit dabei. Bei uns kann jeder mitmachen.»