Räbeblatt
So steht es an der Zeltstadt zu Weinfelden. Eigentlich wird an diesen Messen fast das Gleiche geboten wie an der Wega, wenn man es genauer betrachtet. Wie dem auch sei, man liest: «Weinfelden ist ein bedeutender Messeplatz und ein beliebter Einkaufsort mit vielen Fachgeschäften im Zentrum. Läden sind in Gehdistanz erreichbar und es stehen genügend Parkplätze zur Verfügung.»
Eigentlich ist das ja gute Werbung für Auswärtige, aber für die Einheimischen doch eher, na ja sagen wir mal, etwas fad. Ausserdem, wenn der Weinfelder Detaillist so denkt, muss er doch sehr gegen einen Dorfbus plädieren. Mit einem Dorfbus wäre das mit der Gehdistanz wieder hinfällig und der würde eh alle Einkaufswilligen nach Westen bringen. Dort gibt es immerhin keine Advents-Rabattmärkli. Wie man weiss, sind Lösungen für alle ohnehin nicht machbar. Vielleicht verliert man sich deswegen in Slogans und Ideen.
Wie zum Beispiel der Slogan «Energiestadt Weinfelden». Wer die Burgstrasse hochfährt, wird an diesem Slogan zweifeln. Die neue Flutlichtanlage, wo man nachts versucht ist, die Sonnenbrille aufzusetzen, zeugt nicht unbedingt von einer vorbildlichen Energieplanung. Ausser man meint damit, dass wir mehr Energie brauchen, dann passt’s. Klar sind die heutigen Lampen energiesparend, dennoch fragt man sich nach der Notwendigkeit einer superhellen Strasse.
Vielleicht spart man Energie, indem die Anwohner ihre Lichter ausgeschaltet lassen können. Die Helligkeit reicht locker für eine Gartenparty, zum Lesen, den Vorplatz wischen oder zum Jäten – ist doch auch was, oder?
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