Meinung der Jungen ist gefragt

AMRISWIL. Sie haben noch kein Stimmrecht. Doch können Kinder und Jugendliche in Amriswil jetzt mittels Jugendpetition Wünsche anbringen. Mit lediglich zehn Unterschriften sind unter 18-Jährige dabei.

Daniela Ebinger
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Lassen sich die Möglichkeit der Jugendpetition erklären: David Lopes (12), Benjamin Kangus (13) und Roberto Marinkovic (13). (Bild: Daniela Ebinger)

Lassen sich die Möglichkeit der Jugendpetition erklären: David Lopes (12), Benjamin Kangus (13) und Roberto Marinkovic (13). (Bild: Daniela Ebinger)

AMRISWIL. Sie wollen mehr Platz im Jugendtreff. Sie wollen ein Kino, ein Hallenbad oder einen McDonald's. Mit der neuen Jugendpetition haben Amriswiler Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren die Möglichkeit, sich für ihre Anliegen stark zu machen. Die Petition ist vom Stadtrat bereits gutgeheissen.

Videos auf Facebook

Diese Woche nun erfuhren die Jungen von dem Projekt «Gestalte deine Stadt!». Matti Fleischer von der Jugendkommission und Jugendtreffleiter Ermin Schluep stellten es in den Pausen auf den Sekundarschul-Arealen Egelmoos und Grenzstrasse kurz vor. Parallel dazu ist die Jugendpetition im Internet auf der Seite der Stadt, der Jugendkommission und Facebook aufgeschaltet.

«Auf Facebook können die Jungen ihre Wünsche präsentieren, und wir bieten ihnen damit eine Plattform, sich immer auf dem Laufenden zu halten», erklärt Matti Fleischer. Die Jugendlichen hatten beim Kickoff die Möglichkeit, vor laufender Kamera ihr Anliegen für Facebook zu nennen. Das fand in beiden Pausen grossen Anklang.

Wünsche haben alle

Nicht alle wussten, um was es sich bei einer Jugendpetition handelt. Mandy Dang etwa hat davon noch nie etwas gehört, und die Tafel interessierte sie auf den ersten Blick nicht wirklich. «Es heisst schon lange, dass es in unserer Stadt mehr für die Jungen geben soll, aber geschehen ist noch nie etwas», sagt die 14-Jährige nach der Pause. Wenn sie den Stand das nächste Mal sehe, werde sie genauer hinschauen. Ihr grösster Wunsch wäre ein Hallenbad.

Der 14jährige Valon Alija ist in der Jugendkommission mit dabei, und er findet die Idee grossartig. Jedoch sei es schwierig, die Mitschüler zum Mitmachen zu motivieren. Er ist erstaunt, wie offen ein paar Jugendliche auf den Kickoff reagiert haben. «Alle Jungen haben Wünsche, aber sie wollen dafür nichts tun», weiss er. Seine Hoffnung ist, dass mit dem Kickoff viele motiviert wurden.

Unterschriften für Shopping

Tatsächlich nahmen denn auch einige Jugendliche die blauen Petitionsbögen mit. Für eine gültige Petition sind eine Beschreibung des Anliegens und ein Lösungsvorschlag sowie mindestens zehn Unterschriften notwendig. Eine Gruppe von Mädchen hat in kurzer Zeit den blauen Bogen ausgefüllt und 20 Unterschriften gesammelt. Mirieta Kamberi startet dafür eine Petition für mehr Shopping- und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Wie viele Bögen kommen retour?

«Wir sind bemüht, dass die Jungen ganz schnell merken, wie ernst wir sie nehmen», sagt Matti Fleischer. Der ausgefüllte Bogen wird in der Jugendkommission behandelt und der Vorschlag der zuständigen Stelle weitergeleitet. Danach erhalten die Jugendlichen eine erste Antwort. Fleischer und Schluep sind gespannt, wie viele der blauen Petitionsbögen retour kommen.