Leuchtturm

Befana, drei Könige und die Silvesterkläuse Befana, die Heiligen Drei Könige, Väterchen Frost und Silvesterkläuse: andere Länder, andere Sitten. Romanshorn als multikultureller Ort bietet mancherlei Einblicke in andere Bräuche und Sitten.

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Befana, drei Könige und die Silvesterkläuse

Befana, die Heiligen Drei Könige, Väterchen Frost und Silvesterkläuse: andere Länder, andere Sitten. Romanshorn als multikultureller Ort bietet mancherlei Einblicke in andere Bräuche und Sitten. Von Befana wird erzählt, dass einst die drei Weisen an ihre Tür klopften, um sie nach Bethlehem zum neugeborenen Jesuskind mitzunehmen. Doch sie sass gerade am Webstuhl und wollte erst noch fertig weben: «Kei Zyt – ig chume de grad», meinte sie. Alleine fand sie aber den Weg nach Bethlehem nicht, und seitdem zieht sie durch den Himmel und um die Welt und bringt am 6. Januar den braven italienischen Kindern Geschenke und den bösen Kohlestücke.

Ebenfalls am 6. Januar kamen endlich die Heiligen Drei Könige ans Ziel, die trotz grosser Weisheit, Wissenschaft und Magie als letzte das Kind fanden. Ein interessanter Aspekt, wenn man bedenkt, wie «wissenschaftsgläubig» unsere heutige Gesellschaft ist.

Gleichentags feierten die orthodoxen Christen das Weihnachtsfest. In Russland reist Väterchen Frost aus Sibirien in einer schicken Pferdetroika an in Begleitung eines Buben, der Neujahr heisst, und seiner hübschen Enkelin, die Schneemädchen oder Schneeflocke genannt wird. Kein anderer Weihnachtsmann der Welt hat so eine Schönheit an seiner Seite. Die junge Frau symbolisiert das zum Eis gewordene Wasser. Romanshorner Kinder mit russischen Wurzeln führen heute dazu ein Puppentheater in der Aula auf.

Ja, und dann bleiben noch am 13. Januar die Silvesterkläuse in Urnäsch und Umgebung. In Schuppeln sind die «Schöne», die «Wüeschte» und die «Schö- Wüeschte» unterwegs. Die archaischen Masken und die mit Inbrunst vorgetragenen Zäuerli verursachen mir jedes Mal Hühnerhaut. Mit diesem alten Brauch werde auch ich endlich definitiv im neuen Jahr angekommen sein.

Sibylle Hug