Die virtuelle Wirklichkeit Kürzlich las ich einen äusserst interessanten Artikel über Smartphones. Zu meinem Bedauern war der Artikel nicht nur gut, sondern entsprach auch sehr der Wirklichkeit. Die Smartphones: unsere ewigen Begleiter, unsere Alleswisser und Alleskönner.
Kürzlich las ich einen äusserst interessanten Artikel über Smartphones. Zu meinem Bedauern war der Artikel nicht nur gut, sondern entsprach auch sehr der Wirklichkeit. Die Smartphones: unsere ewigen Begleiter, unsere Alleswisser und Alleskönner. Vor allem die sozialen Netzwerke sind ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden. Ehrlich gesagt, hatte mich das alles nie gross gestört, doch als ich diesen Artikel las, wurde mir wieder einmal schmerzlich bewusst, wie viel Zeit ich mit Facebook vertrödelte, statt die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu nutzen.
Schon oft spielte ich mit dem Gedanken, Twitter, Facebook oder Tumblr aus meinem Leben zu verbannen, doch dann beschlich mich eine seltsame Angst, die mich davon abhielt. Es war die Angst davor, nicht mehr up to date zu sein und abgeschnitten vom Rest der virtuellen Welt zu leben. Dabei sollte ich mir eingestehen, dass diese virtuelle Welt gar nicht so toll ist. Das beweist ein stets wiederkehrendes Facebook-Phänomen: An Geburtstagen gehen überdurchschnittlich viele Meldungen zu Gratulationen ein. Doch kann man sich über angenommen 200 Glückwünsche wirklich freuen, wenn man nicht einmal die Hälfte dieser 200 virtuellen Freunde wirklich kennt? 200 halbherzige Glückwünsche, welche zudem innerhalb von zwei Sekunden verfasst wurden, empfinde ich als sehr unpersönlich.
Das ist es nämlich, was all diese sozialen Netzwerke sind: unpersönlich. Sollten wir nicht damit anfangen, mehr zu reden statt zu tippen? Ja, wir sollten wieder miteinander sprechen, diskutieren und lachen; bevor wir es eines Tages noch verlernen.
Heidi Furrer