Kurt Mästinger neuer Präsident

WEINFELDEN. An der Sitzung von gestern abend hat das Weinfelder Gemeindeparlament seine Spitze neu bestellt. Walter Knill (SP) verabschiedete sich mit einer witzigen Rede als Präsident. Neuer Vizepräsident ist Markus Rizzolli (SVP)

Esther Simon
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Vizepräsident und Präsident des Gemeindeparlaments gratulieren sich zur Wahl: Markus Rizzolli (SVP) und Kurt Mästinger (CVP). (Bild: Donato Caspari)

Vizepräsident und Präsident des Gemeindeparlaments gratulieren sich zur Wahl: Markus Rizzolli (SVP) und Kurt Mästinger (CVP). (Bild: Donato Caspari)

Kurt Mästinger (CVP) hat es weiter gebracht als sein Vater Walter Mästinger vor genau 50 Jahren. Der Sozialdemokrat Walter Mästinger war zwar auch Vizepräsident des Gemeindeparlaments gewesen wie sein Sohn. Er konnte dann aber das Präsidium 1962 nicht mehr übernehmen, weil er in den Gemeinderat gewählt worden war.

Kurt Mästinger schaffte die Wahl zum höchsten Weinfelder problemlos: Von 28 Stimmen erzielte er 27. In seiner Antrittsrede appellierte der neue Präsident an das Verantwortungsgefühl der Parlamentarierinnen und Parlamentarier den Menschen und dem Dorf gegenüber.

Wertvolle Arbeit des Parlaments

Weil die eigentlichen Debatten zur Meinungsfindung nicht an den Ratssitzungen stattfänden, sondern in Kommissionen und Fraktionen, werde das Gemeindeparlament vom Volk kaum mehr wahrgenommen. Das Parlament arbeite oft im stillen, «diese Arbeit ist deswegen aber nicht weniger wertvoll», betonte Kurt Mästinger. «Dieses Parlament hat auch ohne hitzige Debatten seine Legitimation». Markus Rizzolli (SVP) wurde mit 26 Stimmen zum neuen Vizepräsidenten gewählt.

Abschied und Willkomm

Zuvor hatte sich der abtretende Präsident Walter Knill (SP) mit einem launigen Gedicht verabschiedet: «Baustellen hier, Baustellen dort, Verkehr täglich, manchmal unerträglich.» Dem zurücktretenden Gemeindeschreiber Martin Sax, den er als «Legende» bezeichnete («Sax weiss alles»), dankte Knill für die Unterstützung im Präsidialjahr. Den neuen Gemeindeschreiber Reto Marty hiess Knill ebenso herzlich willkommen.

Verabschiedet wurden auch die Parlamentsmitglieder Noëmi Schramm (Jung & Aktiv) und Rico Wanzenried (FDP). Die Rechnung 2011 der Gemeinde Weinfelden schliesst um 1,1 Millionen Franken besser ab, als budgetiert worden war. Kommissionspräsident Simon Wolfer (Jung & Aktiv) würdigte diese Tatsache in seinem Bericht zuhanden des Parlamentes, wie er der Exekutive und Verwaltung überhaupt ein gutes Zeugnis ausstellte. Fast diskussionslos und einstimmig genehmigte das Parlament die Rechnung und stimmte auch der Verwendung des Gewinns zu. 35 000 Franken fliessen in das Eigenkapital, 315 000 Franken in die Vorfinanzierung für das neue Sicherheitszentrum.