Der siebte Prix Kreuzlingen geht an Harry Tschumy und Kurt Lauer. Sie erfanden vor zehn Jahren die Jazzmeile. Für die Geehrten ist der Preis Motivation und Verpflichtung, das jährliche Musikfestival weiterzuführen.
KREUZLINGEN. Harry Tschumy war sichtlich bewegt, als er sich für die Ehrung bedankte. Zusammen mit Kurt Lauer durfte er bei der Kreuzlinger Bundesfeier beim Schulhaus Bernegg den siebten Prix Kreuzlingen entgegennehmen. Beide hatten vor zehn Jahren die Jazzmeile erfunden und ins Leben gerufen. «Wir wussten damals nicht, wie es sich entwickeln wird», sagte Tschumy. «Jedes Jahr ist es eine grosse Herausforderung, die wir mit viel Herzblut angehen.» Er sei gerührt über die Auszeichnung und freue sich über die Unterstützung aller Helfer und der Stadt, auch bei der kommenden Ausgabe der Jazzmeile vom 1. bis zum 4. September.
Die Jazzmeile sei ein Event, der aus Kreuzlingen nicht mehr wegzudenken sei, würdigte Stefan Frommer das jährliche Musikfestival in Kreuzlingen und Umgebung. Der Leiter der Musikschule Kreuzlingen betonte in seiner Laudatio für Tschumy und Lauer auch, dass nicht viele Anlässe mit der Jazzmeile mithalten könnten. 100 Bands sind bisher schon aufgetreten und 13 werden an den diesjährigen vier Tagen bespielt. Frommer adaptierte ein Zitat von Friedrich Nietzsche: «Ohne Jazzmeile wäre unsere Kulturlandschaft nur ein Irrtum.» Aus der Hand von Stadtpräsident Andreas Netzle erhielten beiden eine Trophäe. Der Prix Kreuzlingen wird in jedem Jahr von einem anderen Künstler gestaltet. Dieses Jahr übernahm dies Hildegard Kneubühler.
Der Stadtpräsident wies darauf hin, dass alle Preisträger auf einer Tafel im Rathaus eingraviert werden. Man arbeite zudem daran, diese Würdigungen noch sichtbarer zu machen im öffentlichen Raum. Netzle betonte zudem, dass ehrenamtliches Engagement in Vereinen, Stiftungen und Genossenschaften unbezahlt und unbezahlbar sei. Leider würden es immer weniger, die Arbeit für das Gemeinwohl leisteten. «Es sind viele Aufgaben, auf die man nicht verzichten will.» Zur Erhaltung müssten sie künftig vermehrt von der Stadt übernommen werden, was mit Kosten verbunden sei. Der Stadtpräsident wies in diesem Zusammenhang auf die Volksabstimmung im Oktober hin. Es werde um einen «namhaften Betrag» gehen, zur Sicherung der Zukunft des Seemuseums, des Museums Rosenegg und des Planetariums.