ZIHLSCHLACHT. Die weltweit tätige Vamed-Gruppe setzt auf den Standort Thurgau. Das im Gesundheitswesen tätige Unternehmen investiert rund 20 Millionen Franken, um die führende Position der Rehaklinik Zihlschlacht weiter zu stärken.
Die Arbeiten für den Neubau sind zwar schon längere Zeit im Gange, der symbolische Spatenstich wurde aber erst gestern ausgeführt. Hans-Peter Schwald, Verwaltungsratspräsident der Rehaklinik Zihlschlacht, sprach von einem «weiteren Meilenstein» in der Geschichte der Klinik. Er nutzte die Gelegenheit, um dem Kanton Thurgau und der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf, nicht zuletzt aber auch der Belegschaft und den Ärzten zu danken. Das Renommée der Rehaklinik Zihlschlacht reiche heute weit über die Kantonsgrenzen hinaus, stellte Schwald erfreut fest.
Ein besonderer Tag war gestern auch für Regierungspräsident Bernhard Koch. Er erinnerte sich an seine Zeit als Gemeindeammann von Zihlschlacht und die erfolglosen Bemühungen, die damalige Klinik ins neue kantonale Psychiatriekonzept einzubinden. Aus heutiger Sicht sei dieses Scheitern sogar ein Glücksfall gewesen, denn Zihlschlacht geniesse inzwischen auf dem Gebiet der Neurorehabilitation einen exzellenten Ruf.
Koch würdigte die Rolle der Privatkliniken: «Ohne sie wäre das Gesundheitswesen im Thurgau sehr arm.» Die Rehaklinik Zihlschlacht habe für die Gesellschaft einen ganz besonderen Wert, verfügten die hier tätigen Ärzte und Mitarbeiter doch über die Gabe, den Patienten auch den Lebensmut zurückzugeben. Koch verglich die Rehaklinik mit einem Leuchtturm, auf den man im Thurgau stolz sein könne. «Ich freue mich, dass an diesem Standort weiter investiert wird.»
Die Geschäftsführerin der Rehaklinik Zihlschlacht, Edith Kasper, hob die führende Rolle ihrer Einrichtung bei der Behandlung von hirn- und nervenverletzten Menschen hervor. Möglich geworden sei dies durch den hohen Spezialisierungsgrad und die Beteiligung an der Forschung. Kasper erklärte, weshalb jetzt ein Neubau nötig ist. Sie verwies auf die demographische Entwicklung, die bei den neurologischen Patienten eine Zunahme um 25 Prozent erwarten lasse, und nannte den verstärkten Wettbewerbsdruck als weiteren Grund. «Wir wollen unsere Vorreiterrolle bei der Neurorehabilitation in der Schweiz behaupten und ausbauen», betonte Kasper. Der Neubau orientiere sich an den Bedürfnissen der Patienten.
Vamed-Generaldirektor Ernst Wastler bezeichnete die Errichtung des Neubaus als «wichtigen Schritt auch für die regionale Gesundheitsversorgung». Er sei zuversichtlich, dass dieses Projekt ebenfalls eine Erfolgsgeschichte wird. Wastler gab auch zu bedenken, dass bis zu 90 Prozent der Aufträge an Schweizer Firmen vergeben werden konnten.
Als Vertreter der Helsana Versicherungen AG, der die Klinik-Liegenschaften in Zihlschlacht gehören, nahm CEO Daniel Schmutz am Spatenstich teil. Auch er zeigte sich vom Erfolg des Projekts überzeugt, zumal am Bedarf kein Zweifel bestehe. Ausdrücklich lobte Schmutz die stabile Vertragssituation zwischen seiner Firma und Vamed.
• WIRTSCHAFT OSTSCHWEIZ 31