Klangvolle Sommernächte im Schlosshof

ARBON. Zu musikalischen Sommernächten zum Träumen und Geniessen lädt das Sinfonische Orchester Arbon unter Leitung von Leo Gschwend diesen Samstag und Sonntag ein. Die Konzertkulisse unter freiem Himmel bildet der Arboner Schlosshof.

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Beim Aufbau der Konzertbühne im Schlosshof legen Mitglieder des Männerchors unentgeltlich Hand an. (Bild: Max Eichenberger)

Beim Aufbau der Konzertbühne im Schlosshof legen Mitglieder des Männerchors unentgeltlich Hand an. (Bild: Max Eichenberger)

Solisten sind der Arboner Kirchenorganist Dieter Hubov, die Sopranistin Susanne Frei und der Bariton Bernhard Bichler. Das Sinfonische Orchester Arbon gehört zu den bekanntesten Orchestern in der Bodenseeregion. Seit es sich 1993 vom reinen Streicherensemble zum sinfonischen Orchester erweitert hat, zählen rund 50 Musikerinnen und Musiker zu seinen ständigen Mitgliedern.

«Nuits d'été»

«Tango Amor», «Feuerwerke», «Bolero und Classical Highlights»: All seine Programme sind thematisch ausgerichtet. Dieses Jahr lädt das Sinfonische Orchester Arbon zu «Les nuits d'été». Namensgeber für das französische Programm sind sechs Lieder von Hector Berlioz (1803–1869), die von zwei Orgelsinfonien eingerahmt werden.

Die Texte stammen von Berlioz' Zeitgenossen Théophile Gaultier und spielen mit Bildern, wie sie typisch sind für die französische Lyrik jener Zeit. Da ist die Rede von «jungen Liebenden» oder dem «Geruch einer verblühenden Rose» oder dem «Grab im Schatten eines Baumes». Zuerst hat Berlioz die Gedichte für Klavier und Singstimmen vertont, später die Klavierstimme orchestriert auf Anregung des Winterthurer Musikverlegers Jakob Melchior Rieter-Biedermann, der Erstdrucke von Kirchner, Berlioz, Schumann und Brahms herausgab.

Orgelmusik der Belle Epoque

Den Konzertabend eröffnet die Sinfonie Nr. 1 in d-Moll von Félix Alexandre Guilmant (1837–1911). Er gehört zu den Erneuerern der französischen Orgelmusik in der Belle Epoque. Das Werk, ursprünglich als Sonate für Orgel komponiert, hat Guilmant zu einem Konzert für Orgel und grosses Orchester umgearbeitet.

Unter den drei Sinfonien von Camille Saint-Saëns (1839–1921) ist die dritte am bekanntesten. Er hat sie dem Andenken von Franz Liszt gewidmet. Der Beiname «Orgel-Sinfonie» ist irreführend, denn die im zweiten und vierten Satz eingesetzte Orgel ist nicht konzertant herausgearbeitet, sondern dient der Klangverstärkung und -bereicherung. (dl/pd)