Die Plakataktion «Jesus ist…» ist kürzlich zu Ende gegangen. Pastor Walter Schwertfeger zieht eine Bilanz zu den beiden Plakaten am Weinfelder Bahnhof.
WEINFELDEN. «Jesus ist mein Licht», ist eine der Aussagen, die bei der Plakataktion der Weinfelder Kirchen zustande gekommen ist. Bis vor kurzem hingen zwei Plakate am Bahnhof Weinfelden, die zum Mitschreiben und Nachdenken animierten. Unter der Aufschrift «Jesus ist…» konnten die eigenen Gedanken zu dem Thema schriftlich festgehalten werden. Dass die Plakate am 14. März auftauchten, ist kein Zufall. Auf Ostern hin sollten sie den Ursprung der Feiertage in Erinnerung rufen und zu Debatten über Jesus Christus und seine Bedeutung anregen.
Einer der Initianten, Pastor Walter Schwertfeger von der Freien Christengemeinde Weinfelden, ist vom Ausgang der Aktion positiv überrascht: «Wir haben mit mehr Schmäh-Sprüchen auf den Plakaten gerechnet, aber davon hatte es fast keine. Ich vermute, dass die Einträge von bewusst lebenden Christen stammen, die eine Beziehung zu Jesus haben.» Daher seien die Einträge auch keine Abbildung der Haltung der Gesamtbevölkerung. Obwohl die Sprüche anonym eingetragen werden konnten, gibt es nur wenige kritische Äusserungen und keine rassistischen Einträge. «Für diesen Fall hatten wir eine Vereinbarung mit dem Hersteller. Wir hätten die Plakate austauschen können, das war aber nicht nötig.»
Einer der Gründe, warum in Weinfelden die Aktion reibungslos vonstatten ging, war sicherlich die Wahl der Standorte. «Am Bahnhof ist man nie unbeobachtet, da ist es weniger problematisch», sagt Schwertfeger. «Wir wollten auch ein Plakat bei der Migros aufhängen, dieser Platz war aber leider schon besetzt.»
Im Rahmen der Aktion «Jesus ist…» wurden in der ganzen Deutschschweiz Plakate aufgehängt. Die Kampagne schlug auch Wellen über Social Media, da auf der Homepage der Kampagne geschriebene Sprüche direkt via Twitter und Facebook geteilt werden konnten. Da sieht die Resonanz etwas anders aus, obwohl die Aussagen hier nicht mehr anonym sind. Die Aktion wurde häufig als zu aufdringlich empfunden. «Religion ist Privatsache. Also behaltet es für euch», lautet einer der Twitter-Posts.