In Tuchfühlung mit den Stars

BÜRGLEN. Beim 8. Alpenland-Musikfestival in Bürglen war das Zelt am Samstagabend und Sonntagnachmittag mit jeweils 2500 Besuchern ausverkauft. Das Publikum huldigte seinen Lieblingen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Rudolf Steiner
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Volksmusikstar Stefan Roos beim Auftritt mit Res Käslin, Sepp Amstutz und Noldi Amstutz vom Jodlerklub Wiesenberg. (Bild: Rudolf Steiner)

Volksmusikstar Stefan Roos beim Auftritt mit Res Käslin, Sepp Amstutz und Noldi Amstutz vom Jodlerklub Wiesenberg. (Bild: Rudolf Steiner)

Sepp Silberberger und sein Team hatten es einmal mehr geschafft, ein Programm auf die Beine zu stellen, das Volksmusikfans aus nah und fern anlockte. Und das trotz der Konkurrenz durch den «Musikantenstadl» in der Kreuzlinger Bodenseearena.

Tausendsassa Silberberger

Alpenland-Sepp, wie Silberberger vom Publikum liebevoll genannt wird, ist ein Hansdampf in allen Gassen. Der 62jährige Österreicher, seit mehr als 20 Jahren in Rothenhausen daheim, ist bei seiner Veranstaltung überall präsent und für fast alles zuständig. Er begrüsst das Publikum und Gemeindeammann Erich Baumann, er moderiert, macht Witze, spricht backstage mit VIPs und Musikern und kümmert sich auch darum, wenn das Zeltdach tropft. Und zu guter Letzt und tritt er auch noch als Musiker und Komiker auf und bringt mit seinen Slapsticknummern das Zelt zum Vibrieren.

Von Kreuzlingen nach Bürglen

Das Publikum zum Kochen brachten auch die Geschwister Hofmann mit ihrer Nummer aus Gesang, Tanz und Instrumentalmusik. Dabei hatten die beiden Wirbelwinde knapp zwei Stunden zuvor bereits einen Auftritt im «Musikantenstadl». Dort konnten sie allerdings nur einen Song, und den erst noch Playback singen. Bei Alpenland-Sepp hatten Alexandra (die Blonde) und Anita Hofmann (die Schwarze) wesentlich länger Zeit, um das Publikum zu begeistern. Mit ihrer Ausstrahlung und ihrem Temperament brachten sie einen Grossteil des Publikums dazu, auf die Bänke zu steigen. Mit ihrer hinreissenden Show entsprachen die zwei Multitalente so gar nicht dem Klischee von Künstlern aus der Volksmusikszene.

Herzerweichend, aber authentisch war der gemeinsame Auftritt des St. Galler Oberländer Volksmusikstars Stefan Roos und der Innerschweizer Jodler Res Käslin, Sepp Amstutz und Noldi Amstutz vom Jodlerklub Wiesenberg.

«König der Nacht»

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt hielt es die Hälfte des Publikums nicht mehr auf den Sitzen aus. Und spätestens beim Auftritt des Duos Fantasy mit den beiden deutschen Sängern Martin Marcell und Freddy März versammelte sich das weibliche Publikum schmachtend vor der Bühne.

Zumindest in ihren Texten gingen die Frauenlieblinge mit Liedern wie «König der Nacht» oder «Ich war noch nie mit dir in San Francisco» auf die Wünsche und Sehnsüchte ihrer weiblichen Fans ein. Mit «Ein weisses Boot» hissten sie dann endgültig alle Segel. Das Szenario wiederholte sich beim Auftritt des Vorarlberger Sängers und Gründers der Klostertaler, Markus Wolfahrt. Mit eingängigen Songs, die meisten aus seiner Zeit mit der Band, die sich vor zwei Jahren aufgelöst hatte, nahm er voll Fahrt auf und startete durch.

Paldauer zum Abschluss

Den abschliessenden Teil bestritten die sechs Paldauer. Wegen ihnen harrten die meisten Besucherinnen und Besucher bis weit nach Mitternacht aus. Spätestens bei diesem Auftritt war der minutiöse Zeitplan Sepp Silberbergers ins Trudeln gekommen, denn beim letzten Ton – gemäss Alpenland-Zeitplan um 1.05 Uhr – war es bereits knapp vor zwei Uhr und ein Teil des Publikums befand sich bereits auf der Heimfahrt.