Die Genossenschaft Solar Regio Weinfelden erstellt auf dem Dach der Eishalle ihre zweite Photovoltaikanlage. Die Politische Gemeinde und die Sekundarschulgemeinde unterstützen das Projekt mit zinslosen Darlehen.
weinfelden. Verläuft alles nach Plan, so wird die Genossenschaft Solar Regio Weinfelden noch in diesem Jahr ihre zweite Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen. Genossenschaftspräsident Franz Portmann erwartet jeden Moment die Baubewilligung von der Gemeinde. Das letzte Wort sprechen die Genossenschaftsmitglieder an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 6. September, wenn es darum geht, den Baukredit von 270 000 Franken zu genehmigen. Unmittelbar danach will der Vorstand dem Anlage-Lieferanten den Auftrag erteilen. Der Baubeginn ist auf Ende Oktober terminiert.
Portmann ist zuversichtlich, dass die Versammlung dem Kredit zustimmen wird. Schliesslich hat sich die Genossenschaft zum Ziel gesetzt, in der Region Weinfelden die Nutzung der Sonnenenergie voranzutreiben. Die erste eigene Photovoltaikanlage hat die Genossenschaft vor ein paar Wochen auf dem Dach des Feuerwehrdepots West in Betrieb genommen. Die geplante zweite Anlage auf dem Dach der Eishalle ist flächen- und leistungsmässig um einiges grösser als die erste.
Die Anlage auf dem Feuerwehrdepot produziert jährlich rund 29 000 Kilowattstunden, diejenige auf der Eishalle wird jährlich 77 000 Kilowattstunden produzieren. Dabei wird nicht mal die Hälfte des Daches für die Solarmodule beansprucht. Wie Portmann sagt, könne aus statischen Gründen nicht mehr von der Dachfläche genutzt werden.
Mit dem auf der Eishalle erzeugten Solarstrom können 22 Einfamilienhäuser über das Jahr versorgt werden. Franz Portmann ist optimistisch, dass er den erzeugten Solarstrom auch verkaufen kann. Schon innerhalb der Genossenschaft, mit inzwischen 50 Mitgliedern, sei die Nachfrage gross. Zudem sei auch die Gemeinde interessiert.
Allgemein stellt Portmann in Weinfelden «einen richtigen Schub» in der Nutzung der Sonnenenergie fest. Immer mehr private Hausbesitzer erstellen auf den Dächern Anlagen, mit denen sie Strom und Wärme produzieren. Der Zeitpunkt dafür ist günstig, sind doch die Preise für Solarstromanlagen massiv gesunken. «Bei der ersten Planung für die Anlage auf der Eishalle rechneten wir noch mit Investitionen von 500 000 Franken, jetzt kostet sie noch gut die Hälfte», so der Genossenschaftspräsident. Dank der zinslosen Darlehen von je 50 000 Franken über eine Laufzeit von fünf Jahren durch die Politische und der Sekundarschulgemeinde Weinfelden sei die Finanzierung geregelt. Weitere zinslose Darlehen steuern Genossenschaftsmitglieder bei.
Eine Studie hat der Genossenschaft aufgezeigt, dass es in der Region noch etliche Dächer gibt, die für die Solarstrom-Erzeugung genutzt werden könnten. Konkrete Pläne für eine dritte Anlage gibt es noch nicht. «Wenn es so weit ist, würden wir die Anlage gerne ausserhalb von Weinfelden erstellen», so Franz Portmann.