«Ich kann es»

Hans Amrhein kandidiert für das Altnauer Sekundarschulpräsidium. Der Prorektor der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen ist überzeugt, dass ihm seine pädagogischen Kenntnisse im Amt von Nutzen wären.

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Kennt die Arbeit der Lehrkräfte aus eigener Erfahrung: Hans Amrhein. (Bild: Susann Basler)

Kennt die Arbeit der Lehrkräfte aus eigener Erfahrung: Hans Amrhein. (Bild: Susann Basler)

Herr Amrhein, Sie waren von 1997 bis 2003 Präsident der Primarschule Landschlacht, beziehungsweise Münsterlingen. Wieso wollen Sie nun Sekundarschulpräsident werden?

Hans Amrhein: Damals wollte ich ja eigentlich nicht zurücktreten, sondern musste es tun, weil die berufliche Situation dies erforderte. Die Belastung ist nun heute nicht mehr ganz so gross. Für mich gibt es drei Hauptgründe, weshalb ich kandidiere: Mir hat die Behördenarbeit immer Spass bereitet. Für mich bringt das Amt nicht nur «Kosten» mit sich, sondern ich kann auch davon profitieren. Ich erhalte so einen Einblick in die Volksschule und kann diese Erfahrungen auch an die Studierenden der Pädagogischen Hochschule weitergeben. Ich sehe das Amt daher auch als eine Art Weiterbildung an. Und zu guter Letzt – ich weiss, das klingt vielleicht komisch – ich kann es.

Was möchten Sie an der Sekundarschule Altnau verändern?

Amrhein: Ich finde, man muss den eingeschlagenen Kurs weiterverfolgen. Eine Stärken-/Schwächen-Analyse hat vor ein paar Jahren aufgezeigt, wo Handlungsbedarf besteht. Es ging um vier Themenbereiche: Schulleitung, Intervention, Schulische Heilpädagogik, Elternarbeit. Die ersten drei Punkte wurden entwickelt, am vierten arbeitet man. Insofern ist es Zeit für einen Zwischenhalt, an dem zusammen mit Behörde, Schulleitung und Lehrern Entwicklungsziele definiert werden. Integrative Schule, durchlässige Oberstufe und Beurteilung der Lehrkräfte sind Themen, die von aussen vorgegeben sind und die aufgegriffen werden müssen.

Gibt es ein konkretes Ziel, das Sie gleich zu Beginn anpeilen würden?

Amrhein: Die Aufgaben der neuen Behörde müssten neu diskutiert und definiert werden. Will man ein Ressortsystem? Wie funktionieren Schulentwicklung oder Qualitätsprüfung.

Herr Amrhein, Sie sind als Prorektor der PMS und Dozent an der PH tätig. Ist ein «Lehrer» in der Sekundarschulbehörde am richtigen Platz?

Amrhein: Für mich ist das eine Frage der Rollenwahrnehmung. Ich kann die Rolle des Schulpräsidenten einnehmen und die Öffentlichkeit vertreten, das weiss ich aus der Vergangenheit. Jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile, weil man Kenntnisse und Schwächen mitbringt. Ich kenne natürlich die Arbeit der Lehrkräfte genau. Daher habe ich in der Kommunikation zwischen Behörde und Lehrer eine hohe Legitimation und stosse weniger auf Widerstand. Insofern sehe ich meinen Beruf sogar als Vorteil.

Ihre Kinder sind erwachsen. Würde sich eine jüngere Person nicht besser für das Amt eignen?

Amrhein: Die Eignung hängt nicht vom Alter ab. Wer Kinder hat, die in der Oberstufe sind, hat zusätzlich einfach noch einen anderen Einblick in die Schule. Ich bin der Überzeugung, dass meine Kenntnisse diesen Nachteil mehr als nur kompensieren und schliesslich gibt es ja noch andere Behördemitglieder, die diesen Einblick haben.

Mit Hans Feuz haben Sie einen Gegenkandidaten. Wieso sollen die Wähler Ihnen den Vorzug geben?

Amrhein: Hans Feuz würde die Aufgabe, wie ich, sicher gut machen, schliesslich hat er auch schon eine Schulgemeinde geführt. Eine meiner Stärken ist wohl, dass ich integrativ wirke. Ich kann gut zuhören, meine Gesprächspartner fühlen sich ernst genommen, trotzdem getraue ich mich aber auch, zu entscheiden. Das spricht für mich.

Interview: Martina Eggenberger