HAUPTWIL: Ein grosses Herz für die Folklore

Das Heimatchörli Gottshaus präsentierte zum Jubiläum einen bunten Liederstrauss aus 70 Jahren. Ursprünglich hiess die Formation Baumwärterchörli.

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Das Jodelduett Maja Ebneter und Corina Fürer wird auf der Bühne der Mehrzweckhalle von Noldi Baumann begleitet. (Bild: Vroni Krucker)

Das Jodelduett Maja Ebneter und Corina Fürer wird auf der Bühne der Mehrzweckhalle von Noldi Baumann begleitet. (Bild: Vroni Krucker)

Bereits zur Nachmittagsvorstellung versammelte sich am Mittwoch eine grosse Besucherschar in der Mehrzweckhalle. Präsident Hansruedi Eugster begrüsste unter den Gästen auch den Ehrendirigenten Mathias Zogg mit Gattin Heidi. «Ohne all die fleissigen Hände wäre ein Unterhaltungsanlass nicht möglich», betonte Eugster. Dem Publikum dankte er für die Unterstützung und Sympathie. Ein besonderes Dankeschön galt der engagierten Dirigentin Katrin Breitenmoser-Mauchle. Durch das Programm führten Martina Geisser und Thomas Gschwend. Sie gewährten einen Einblick in die vergangenen sieben Jahrzehnte.

Die Liebe zur Heimat sprach aus allen vorgetragenen Liedern. Diese Kompositionen erzählen von einer heilen Welt, die es da und dort noch gibt, die aber rar geworden ist. Die Zuhörer liessen die Texte gerne auf sich wirken und genossen die schönen Melodien. Mit grossem Engagement hatten sich die zwölf Männer und die beiden Jodlerinnen auf die Veranstaltung vorbereitet. Die originellen Miniaturjodler auf den Tischen hatten die geschickten Hände von Familie Husistein und Corina Fürer angefertigt.

Das Männerchorlied «Frühlingsboten» von Albrecht Bieri machte den Auftakt. Schon hier erklangen die vollen, warmen Stimmen der Jodlerinnen Corina Fürer und Maja Ebneter, fein begleitet von ihren Kameraden. «Bärg-Arve» von Hans Walter Schneller war das erste Jodellied des Gründerchors. Für Emil Herzogs «Alpzyt» hatten die Männer vor fast 70 Jahren am Jodlerfest in Amriswil die Note «gut» erhalten. Der «Bietschhorn-Jutz» von Michi Wallimann entpuppte sich als herrlicher Naturjodel.

Jodellieder beschwören traditionelle Werte

Als besonderer Leckerbissen erwies sich «Chilbitanz» von Hans Aregger mit dem Jodelduett, einfühlsam begleitet von Noldi Baumann. Mit diesem Lied hatte man am Nordostschweizerischen Jodlerfest in Gossau die Bestnote erzielt. Immer wieder sehr gerne gehört wird «Kamerade» von Mathias Zogg, ein Stück, mit dem der Jodler, Komponist und Dirigent einen grossen Hit gelandet hat. Und wann wären echte Kameraden wichtiger als in der heutigen, oft so egoistischen Welt!

Mit «Alp-Summer» von Hans Walter Schneller endete der musikalische Teil – natürlich nicht ohne Zugabe. Diese erklang mit dem fröhlichen Stück «Johr y, Johr us», eine Ode an Mathias Zogg. Im Refrain heisst es: «Drum vergiss es nöd, em Hergott z’danke, für alles Schöne, won er macht, das noch viele trüebe Stunde wieder einisch d’ Sunne lacht».

Turbulente Geschichte sorgt für Heiterkeit

«Vier Fraue und ein Ma» – bei diesem Titel ist das Chaos voraussehbar. Wenn sich die Falschen verlieben und die Falschen erben, wenn sich alle ärgern und plagen und die schlampige Hauptperson nach Japan abhaut und als Gentleman zurückkehrt, ist das Durcheinander perfekt.

Alles soll hier nicht verraten werden, denn heute Abend wird das Theaterstück nochmals aufgeführt. Thomas Rohr, Pia Beffa, Silvia Hinder, Rosmarie Müller, René Wohlwend, Marianne Rutz, Ueli Geisser, Wendelin Allens-pach und Corinne Rüedi ziehen unter der Regie von Willy Bill alle Register ihres Könnens.

Mit zahlreichen Gags, träfen Sprüchen und originellen Szenen werden die Lachmuskeln des Publikums ordentlich strapaziert. Bereits zum dreissigsten Mal stellt Rosmarie Müller ihr schauspielerisches Talent in den Dienst des Heimatchörlis. Zum Schluss der Vorstellung verabschiedet sich das Ensemble mit «Das cha nur Liäbi» von Ueli Zahnd.

Vroni Krucker

bischofszell

@thurgauerzeitung.ch