Die umfangreichste Pumptrack-Anlage der Ostschweiz soll bis zum Herbst auf dem Schulgelände der Rotewis in Güttingen Gestalt annehmen. Dafür brauchen die Strippenzieher nun Spenden, Gönner und Sponsoren. Die Bevölkerung hat einen Kredit bereits bewilligt.
Es duftet nach Pizza. Kuchen steht bereit. Die Vereinsmitglieder setzen alles daran, einem breiten Publikum die Idee eines fest installierten Pumptracks in Güttingen schmackhaft zu machen. Dazu eignet sich als Kulisse die derzeitig auf dem alten Schulgelände stationierte mobile Anlage des Sportamtes Thurgau. "Wir sind regelmässig hier vor Ort, um für unser Projekt Stimmung zu machen", sagt Mario Jucker. Er ist Präsident des im November gegründeten Vereins Pumptrack Güttingen. Gemeinsam mit seiner Frau Esther als Aktuarin und acht weiteren Vereinsmitgliedern stemmt er die Aufgabe, Gelder für das Projekt zu sammeln. 150'000 Franken müssen ins Vereinskässeli fliessen, damit die Vision von der grössten Pumptrack-Anlage der Ostschweiz Gestalt annehmen kann.
285'000 Franken soll diese kosten und ihren Platz in unmittelbarer Nähe zum Schulhaus Rotewis auf Gemeindegelände finden. "Sie wird 2150 Quadratmeter gross", erklärt Mario Jucker. Der geplante Kidstrack ist knapp 52 Meter lang. 160 Quadratmeter Fläche ist für die geplante integrierte Skater-Anlage veranschlagt. Sitzgelegenheiten runden die Gestaltung ab. "Die Gemeinde plante schon seit längerem eine Skater-Anlage auf dem Schulhaus-Areal", erklärt der Vereinspräsident. Doch vor gut einem Jahr stellte das Sportamt Thurgau erstmals den mobilen Pumptrack in Güttingen auf. "Der Erfolg war enorm. Damals entstand die Idee: Warum nicht einen Pumptrack auf Dauer?" Zwei auf einen Streich: Hier kommt künftig alles in Fahrt, was Räder hat. Ob Biker oder Skater. Esther Jucker meint. "Es wird ein Ort der Bewegung und der Begegnung."
Ein dumpfes Rollen und Stampfen hallt über den Platz des alten Schulhauses. Kinder auf ihren Bikes und Kickboards legen sich in die Kurven. "Das ist nicht schwer. Jeder kann das lernen", meint die zehnjährige Alena Azir. Die Erwachsenen schauen ihren Sprösslingen derweil über die Schulter und lassen sich von der Idee eines auf Dauer installierten Pumptracks begeistern.
"Das klingt gut», resümiert Tanja Scherrer. "Schön, wenn man sowas vor der Haustür hat." Vereinsmitglied Markus Hochuli doppelt nach: "Ein Pumptrack ist ein polysportive Anlage und verbindet Generationen bei einem gesunden Hobby." Rückendeckung seitens des Dorfes dürfen sie bereits für sich verbuchen. "Die Gemeindeversammlung sprach dem Vorhaben 90'000 Franken zu", skizziert Kassier Jürg Niedermann die Zahlen. 25'000 Franken fliessen seitens der Schulgemeinde ins Projekt ein. Das Sportamt Thurgau beteiligt sich mit weiteren 20'000 Franken. Damit die Kasse stimmt, müssen die Vereinsmitglieder weiter die Werbetrommel rühren. Der Pumptrack soll bis zum Herbst dieses Jahres durch die Firma Velosolution gebaut werden. "Für uns heisst es in den kommenden Monaten: Klinken putzen", sagt der Präsident.
Ein Pumptrack ist eine Bahn mit Wellen und Steilwandkurven, die mit BMX, Bike, Kickboard, Skates und anderem befahren werden kann. Die Anlage ist für alle Alterstufen geeignet und kann von Einsteigern oder ambitionierten Fahrern genutzt werden. Der geplante Asphalt-Pumptrack in Güttingen ist allwettertauglich. Der Verein hat sich die Realisierung des Projektes auf die Fahne geschrieben. (mau)