Die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger von Evangelisch Amriswil-Sommeri haben am Donnerstagabend deutlich gesagt, was sie nicht wollen: nämlich, dass südlich der Kirche Oberaach gebaut wird. Egal, ob es sich um ein neues Pfarrhaus oder um einen Begegnungsraum handelt.
Die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger von Evangelisch Amriswil-Sommeri haben am Donnerstagabend deutlich gesagt, was sie nicht wollen: nämlich, dass südlich der Kirche Oberaach gebaut wird. Egal, ob es sich um ein neues Pfarrhaus oder um einen Begegnungsraum handelt. Was sie denn nun aber wirklich wollen, haben sie nicht gesagt. Zwar war der Antrag der Behörde, am Standort des bisherigen Pfarrhauses einen Neubau zu prüfen, mehrheitsfähig. Gleichzeitig hat sich eine äusserst knappe Mehrheit dafür ausgesprochen, einen Betrag für die dringendsten Renovationen im alten Pfarrhaus einzusetzen. Bei genauerem Hinsehen wäre dies eine wenig zukunftsorientierte Investition. Durch die Renovation alleine hat die Pfarrfamilie noch immer keine adäquate Unterkunft. Wird aber auf dem Grundstück tatsächlich neu gebaut, müsste die Familie entweder in ein Provisorium umziehen, bis das neue Haus bezogen werden kann. Oder das neue Pfarrhaus müsste neben dem bestehenden gebaut werden, was zwar machbar, aber von der Situation her unglücklich wäre. Bei einem baldigen Abriss des alten Pfarrhauses wären die Renovationsarbeiten jedoch verschwendetes Geld.
Die Kirchbehörde muss nun über die Bücher gehen und nach einer aussergewöhnlichen Lösung suchen, die letztlich auch noch mehrheitsfähig sein muss. Nach der Diskussion vom Donnerstagabend ist aber unklar, wohin die Mehrheit der Stimmberechtigten tendiert. So droht die Pfarrhausfrage in Oberaach zu einem langwierigen Hin und Her zu werden. Leidtragende in dieser Sache sind der neue Pfarrer und seine Familie, die im Sommer nach Oberaach kommen wollen.
Soll sich dieser Knoten entwirren, ist einerseits Fingerspitzengefühl von der Behörde verlangt, andererseits aber auch die Bereitschaft der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, einer zukunftsorientierten Lösung zuzustimmen und unter Umständen einen alten Zopf abzuschneiden.
rita.kohn@thurgauerzeitung.ch