Auf dem Schlossplatz findet am 18. August eine Begegnung zwischen Schweizern und Ausländern statt. Hanspeter Schmid aus Moos organisiert den Anlass. Schule und Gemeinde unterstützen das Vorhaben.
BÜRGLEN. Die Idee, ein Begegnungsfest für alle Nationen durchzuführen, kam Hanspeter Schmid aus Moos beim Spazierengehen mit seinem Hund. Da begegne man vielen Leuten und habe auch viel Zeit nachzudenken, sagt er. «Mir ist aufgefallen, dass die ausländischen Einwohner in Bürglen und die Einheimischen mehrheitlich gut nebeneinander, aber kaum miteinander leben.»
Ein Begegnungsfest, bei dem sich Angehörige verschiedener Nationen mit ihren kulinarischen Spezialitäten, aber auch mit Folklore, Musik und Spiel präsentieren können, soll helfen, diese Situation zu verbessern. Das Fest findet am 18. August von 11 bis 16 Uhr auf dem Schlossplatz in Bürglen statt. Eingeladen sind junge und ältere Angehörigen aller Nationen, die sich gerne mit der kulturellen Vielfalt der Bürgler Einwohner bekannt machen.
Bereits haben der Türkische Verein, die Kosovo-Albaner, die Portugiesen sowie der Landfrauenverein Leimbach und Umgebung ihre Teilnahme am Fest zugesichert. «Einander verstehen ist das Wichtigste, damit sich Fremde und Einheimische wohl fühlen», sagt Hanspeter Schmid. «Oft ist die Sprache die grösste Barriere. Eine Sprache erlernt man aber nur, wenn man aufeinander zugeht und sich füreinander interessiert.»
Dass Integration keine einfache Sache ist, weiss Schmid aus eigener Erfahrung. Er verbrachte viel Zeit im Ausland, lebte unter anderem in Spanien. Dort habe er das Phänomen der Parallelgesellschaften hautnah erlebt. «So soll es in Bürglen nicht sein», meint er. «Ich hoffe, dass möglichst viele Einwohner von Bürglen, Schweizer und Ausländer, Neugierde zeigen, das Begegnungsfest besuchen und so eine erste Annäherung wagen.» Schmid betont, dass der Anlass weder von politischen Parteien noch Konfessionen unterstützt wird.
«Es soll bewusst ein Fest von Einwohnern für Einwohner sein, ohne ideologischen oder kommerziellen Gedanken. Deshalb werden Speis und Trank auch zu Selbstkostenpreisen angeboten.» Auf offene Ohren ist Hanspeter Schmid mit seinem Anliegen bei der Gemeinde und der Schule Bürglen gestossen. Die Gemeinde unterstützt das Begegnungsfest mit kostenlosen Marktständen und Festbänken, die Schule stellt den Organisatoren bei Schlechtwetter die Mehrzweckhalle zur Verfügung.
Das Sponsoring für die Stromversorgung sei ebenfalls auf gutem Weg, sagt Schmid, und vielleicht finde sich auch noch jemand, der die Kosten für die Flyer übernehmen wird.
Wie schwierig es ist, auf andere Kulturen einzugehen, erfuhr Hanspeter Schmid bei den Vorbereitungen. «Das Datum, der 18. August, war schon fix, als mich jemand darauf aufmerksam machte, dass dies der letzte Tag des Fastenmonats Ramadan ist. Umso mehr erstaunt und erfreut hat mich, dass mein Anliegen bei den Einwohnern islamischen Glaubens offen aufgenommen wurde und Zustimmung fand.»