Ernst Ritzi: «Schulunterricht darf nicht zu kopflastig sein»

SULGEN. Bisher ist Ernst Ritzi vor allem in der kantonalen Politik in Erscheinung getreten. Jetzt meldet der Vater von drei Kindern Interesse an einem Sitz in der Sulger Primarschulbehörde an.

Georg Stelzner
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Kandidiert: Ernst Ritzi. (Bild: Georg Stelzner)

Kandidiert: Ernst Ritzi. (Bild: Georg Stelzner)

«Bildungsfragen haben mich seit jeher interessiert, und durch meine Söhne bekomme ich inzwischen auch eine authentische Innensicht unseres Schulwesens vermittelt», erklärt Ernst Ritzi seine Motivation, für einen Sitz in der Sulger Schulbehörde zu kandidieren. Ritzi, 1959 geboren und in Neukirch an der Thur aufgewachsen, lebt seit 20 Jahren in Sulgen. Er ist verheiratet und beruflich zu 80 Prozent als Kirchenratsaktuar der Evangelischen Landeskirche in Frauenfeld tätig.

Auch Erziehungsauftrag

Er habe die Schule als schöne Zeit in Erinnerung, verrät Ritzi, wissend, dass sich die Verhältnisse seither markant verändert haben. Was die Erziehung der Kinder anbelangt, seien die Unterschiede heutzutage immens, und deshalb habe die Schule gar keine andere Wahl mehr, als ausgleichend einzugreifen. «Fehlt diese Erziehung nämlich, dann wird die Schule in ihrem Bildungsauftrag behindert», argumentiert Ritzi. Gut findet er, dass heute versucht werde, die Schüler zu selbständigem Lernen anzuleiten. Als negativen Trend erachtet er die zunehmende stoffliche Überfrachtung des Unterrichts. «Dieser darf nicht zu kopflastig werden», warnt Ritzi, der etwa der Einführung des Frühenglischen ab der 3. Primarklasse kritisch gegenübersteht.

Die Eltern einbinden

Nach Ansicht Ritzis muss die Schule dafür sorgen, dass auch Kinder, die in keinem bildungsfreundlichen Elternhaus aufwachsen, eine ihren Talenten entsprechende Laufbahn einschlagen können. Der soziale Hintergrund dürfe einem solchen Anspruch nicht im Wege stehen.

Die Rolle der Schulbehörde möchte Ritzi nicht überbewerten. Deren wichtigste Aufgaben bestehen seiner Meinung nach darin, die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, und die Lehrpersonen zu ermutigen, persönliche Verantwortung zu übernehmen. Grosse Bedeutung misst er dabei der Einbindung der Eltern bei. Dass die zurücktretenden Frauen nun durch Männer ersetzt werden sollen, kommentiert Ritzi so: «Wichtig ist, dass Personen in der Behörde tätig sind, die einen Bezug zur Schule haben.»