Letzten September ist die Bläserklasse für Erwachsene gestartet. Am Sonntag standen die Späteinsteiger erstmals auf der Bühne.
Keine oder wenig Notenkenntnisse und schon etwas älter? Kein Problem. Die im Herbst gestartete Bläserklasse für Erwachsene der Musikgesellschaft Ermatingen zeigte ihr Können erstmals am letzten Sonntag am Jubilarenkonzert. Im zweiten Konzertteil setzte die traditionelle Stammzusammensetzung klangvolle Akzente. Das Konzert in der Mehrzweckhalle war gut besucht. Nicht nur Jubilare, sondern auch junge Leute waren gekommen. Denn alle wollten hören, wie Mama, Papa, Oma, Opa, Tante oder Onkel «in diesem Alter» noch ein Musikinstrument erlernt haben. Als Präsidentin Ursula April im letzten Jahr von der Idee beflügelt wurde, eine Bläserklasse für Erwachsene zu gründen, war es ein Projekt. Jetzt ist es ein Erfolg. «Im September haben wir angefangen und jetzt treten sie schon gemeinsam auf. Mit dabei sind Umsteiger, solche, die in der Jugend mal Flöte gespielt haben, und absolute Greenhörner», sagte April
Premierenfieber hatten alle. Dirigent Stefan Hundertpfund strahlte deswegen Ruhe aus, plauderte jede Nervosität weg und startete mit den älteren «Jungbläsern» durch mit «Ode an die Freude» bis zu «When the Saints go Maching in».
Rundum leuchtende Augen im Publikum. Die 18-Jährigen Fabienne Stauffer aus Ermatingen und Nadja Bolliger aus Romanshorn zeigen volle Bewunderung für die Späteinsteiger. Elsbeth Roth aus Weinfelden sagt: «Ich wollte Trompete lernen, aber da hat es mit dem Mundstück nicht gepasst. Jetzt spiele ich Altsaxofon.» Vreni Nessensohn strahlt. «Ich bin gerade 70 geworden, habe keine Noten gekannt und spiele jetzt Klarinette», sagt sie. Und der Ermatinger Gian Kreis spielt jetzt Euphonium.
Margrith Pfister-Kübler
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