Eine Heizung für 240 Horner Stuben

Die Energie Horn AG hat in der Holzschnitzelheizung am Bahnhof erstmals eingeheizt. Das 2,5-Mio.-Franken-Projekt des Initianten Josef Popp ist für die 240 Wohneinheiten in der Gemeinde Horn ein Schritt weg von fossilen Brennstoffen.

Fritz Heinze
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Im Kreise der Mitarbeitenden nehmen Heidi und Josef Popp (Bild Mitte) die Holzschnitzelheizung in Betrieb. (Bild: Fritz Heinze)

Im Kreise der Mitarbeitenden nehmen Heidi und Josef Popp (Bild Mitte) die Holzschnitzelheizung in Betrieb. (Bild: Fritz Heinze)

Horn. Champagnerkorken knallen nicht alle Tage im Bauunternehmen von Josef Popp. Doch diesen Mittwoch taten sie es. Heidi und Josef Popp konnten ihr Projekt Holzschnitzelheizung teilweise abschliessen. Im Beisein der Mitarbeitenden und der Handwerker der Zulieferbetriebe entzündeten sie pünktlich um acht Uhr erstmals das Feuer in der Schnitzelheizung. Im Ofen begann es zu knistern. Hier werden nun schon bald Holzschnitzel Wärme erzeugen. Und ein elektronisch gesteuerter Brenner wird dabei die Wärme und den Schnitzelverbrauch minimieren.

Realisation nach zwei Jahren

Vor zwei Jahren fiel der Entscheid, die Holzschnitzelheizung im Zentrum von Horn zu bauen. Im vergangenen Herbst wurde das Baugesuch eingereicht, und am Jahresende erteilte die Gemeinde die Baubewilligung. Baubeginn war im Frühling, und gegen die Sommerferien wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Danach erfolgte der Einbau des Ofens und der Technik. Die Fertigstellung der Holzschnitzelheizung ist für Josef Popp auch ein Moment des Bilanzierens.

Holz statt Heizöl

«Alternativenergien interessierten mich schon immer, und der Dieselverbrauch im Betrieb beschäftigte mich stets. Mit diesem Projekt können wir zwar nicht den Diesel ersetzen, aber doch immerhin ausgleichend das Heizöl», betont er. Josef Popp glaubt an seine Holzschnitzelheizung, wenn auch noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.

An die CO2-freie Heizung seien derzeit 240 Wohneinheiten angeschlossen, erklärt Josef Popp. Bereits heute sei aber klar, dass gemäss den unterschriebenen Verträgen die momentane Heizleistung des Ofens bereits ausgeschöpft sei. Falls also weitere Abnehmer dazukämen, müssten Projektierung, Realisierung und Aufstellen eines weiteren Ofens ins Auge gefasst werden.

Im Umkreis von 500 Metern

Der Abnehmerradius beträgt derzeit ungefähr 500 Meter. «Diesen Radius können wir gut abdecken», sagt Josef Popp. Angesprochen auf einen möglichen Anschluss von Horn West meint er, dass diese Variante im Konzept noch nicht berücksichtigt sei, die Leitungen seien nicht dafür gerechnet. Eine entsprechende Erweiterung wäre eine Frage des Nachrüstens.

Geplant ist der Heizbeginn für die angeschlossenen 240 Wohnungen am kommenden 1. Oktober. Josef Popp betont, dass man damit zwar im Zeitplan liege, schränkte aber ein, dass bei den Wärmeübergabestationen Lieferengpässe bestünden. Der Run auf dieses Aggregat sei momentan gross.