KREUZLINGEN. Die Berneggstrasse soll verlegt werden und künftig der Bahnlinie entlang zum Schloss verlaufen. Die alte Strasse würde aufgehoben. Auf der Wiese dazwischen ist ein Bauverbot geplant. Der Gemeinderat entscheidet am Donnerstag.
Sie ist eine recht unscheinbare Strasse. Aber sie führt immerhin zu einem Schloss. Die Berneggstrasse soll nun verlegt werden, und zwar nach Süden. Rund hundert Meter weiter oben wird sie künftig von der Bernrainstrasse abzweigen, kurz vor dem Bahnübergang.
300 000 Franken soll das ganze Projekt die Stadt Kreuzlingen kosten. Der Kreuzlinger Gemeinderat entscheidet an seiner Sitzung am Donnerstag über das Kreditbegehren. Vor rund dreieinhalb Jahren gab die von Merhart'sche Stiftung – Eigentümerin von Schloss Bernegg – den Anstoss dazu. Profitieren von der Strassenverlegung könnten sowohl die Stiftung als auch die Stadt Kreuzlingen, heisst es in der Botschaft an den Gemeinderat.
Wenn die Berneggstrasse neu rund 70 Meter dem Bahntrassee entlangführt, bildet sie auch gleich einen kurzen Abschnitt des im Rahmen des Agglomerationsprogramms geplanten durchgehenden Velowegs zwischen Tägerwilen und Lengwil. Das nächste Teilstück von dort bis zum Bahnviadukt will man aber erst bauen, wenn die Bundesgelder dafür feststehen. Der Stadt kommt zudem entgegen, dass die Berneggstrasse mittelfristig sowieso sanierungsbedürftig ist.
Die von Mehrhart'sche Stiftung bezahlt für das Gesamtprojekt zwischen 400 000 und 450 000 Franken. Sie übernimmt den Rückbau der bestehenden Strasse, den Bau der neuen Schlosszufahrt und die Gestaltung der neuen Parkanlage.
Auf der Wiese zwischen der alten und der neuen Strasse will die Stiftung nämlich eine private Parkanlage mit 40 bis 50 Bäumen errichten. Das unter Denkmalschutz stehende Schloss Bernegg könne sich so besser nach Süden orientieren. Das Land wird dafür mit einem grundbuchamtlichen Bauverbot belegt.