Ein neuer Steg aus Lärchenholz

Rostfrass setzte ihm zu: Das museumsreife mechanische Weiher-Wehr hat ausgedient. Es wird ersetzt. Die Hochwasser- klappe wird künftig automatisch gesteuert. Zudem wird ein neuer Fussgängersteg erstellt – und die Aach renaturiert.

Max Eichenberger
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Buhnen und Ausbuchtungen: Aach gegenüber dem Aachweg, wo begonnen wurde.

Buhnen und Ausbuchtungen: Aach gegenüber dem Aachweg, wo begonnen wurde.

Die Schleuse beim Auslauf des Weihers, der eine künstliche Verbreiterung der Aach ist, wird ersetzt. Bei Hochwasser entpuppte sich die in die Jahre gekommene Anlage zunehmend als ein Sicherheitsrisiko. Zudem war die manuelle Bedienung des Wehrs erschwert, weil Anlageteile rosten.

Aufgang für Fische

Jetzt wird das Wehr als Teil des Projektes Aach-Renaturierung im Bereich Weiher bis Schöntalstrasse nicht nur technisch auf den neuesten Stand gebracht. Der gesamte Wehrbereich wird jetzt auch ökologisch umgebaut und versehen mit einer Fischtreppe. Über mehrere stufig angeordnete Pools im südlichen Bereich des Auslaufs sollen Fische künftig problemlos aufsteigen können.

Automatische Regelung

Weil die veraltete Wehranlage starke Korrosionsschäden aufweist, wird sie ersetzt. Das Projekt sieht den Einbau einer automatischen Hochwasser-Stauklappe vor. Gesteuert wird sie von einem elektronischen Wasserstandsmesser. Geschwemmsel hatte hin und wieder Probleme bereitet. Deshalb soll es aufgefangen werden. Unterhalb der Schleuse werden Rohre angebracht, wo sich der Schlamm sammeln kann. Zur Entleerung können die Stahldeckel mit einer Metallstange vom Steg her geöffnet werden.

Neue Stahl-/Holz-Brücke

Gänzlich verschwinden wird der alte Steg. Er wird durch einen neuen Fussgängerübergang ersetzt. Eine Sanierung des Stahlbaus mitsamt der Betonplatte wäre zu kostspielig. Das hat eine Untersuchung gezeigt. Auf neuen feuerverzinkten Stahlträgern, die auf die bestehenden Widerlager gesetzt werden, wird über eine Spannweite von zwölf Metern ein Lärchenholz-Gehbelag verschraubt.

Bachlauf mit mehr Leben

Sowohl ökologisch wie gestalterisch soll die Aach aufgewertet werden. Soweit es die knappen Platzverhältnisse erlauben, sind Vorschüttungen und landseitige Ausbuchtungen vorgesehen. Dadurch soll der Bachlauf dynamischer werden. Verschlammte Abschnitte werden ausgebaggert. Goldacherkies, das eingebaut wird, bildet eine natürliche Sohle. Im Bachbett werden zudem unregelmässig Bollensteine versetzt, damit sich die Fische wohl fühlen.

Das vom Frauenfelder Wasserbau-Spezialisten Urs Fröhlich ausgearbeitete Projekt sieht weiter vor, im Wechsel zu den Buhnen Weidenmatratzen einzubauen. Partiell wird der linksufrige Fussweg tiefer und damit näher zum Wasser geführt. Abgestützt wird er dort mit Draht-Schotterkörben. Zudem soll die Böschung durch Ruderalzonen aufgelockert werden.

Linden vorgesehen

Im Zusammenhang mit dem Bau des Regenbeckens gegenüber dem Aachweg durch den Abwasserverband Morgental (AVM) hat man dort Ufer-Gestaltungsmassnahmen bereits vorgenommen. Damals gefällte Linden sollen – zulasten des AVM – ersetzt werden, entlang des nördlichen Bachufers aber zurückhaltend. Dort tendiert man eher auf Strauch- und Gruppenbepflanzungen. Entlang des südlichen Bachufers soll die Allee ergänzt und verjüngt werden. Das Bepflanzungskonzept steht aber noch nicht definitiv.

Gemäss Peter Binkert, dem zuständigen Sachbearbeiter in der Bauverwaltung, soll mit den Bach-Renaturierungsarbeiten und dem Wehrersatz im Februar begonnen werden. Brutto belaufen sich die Kosten auf eine halbe Million Franken. Bund und Kanton dürften knapp die Hälfte der Kosten tragen.

Bachlauf soll dynamischer werden, näher zum Wasser ein Trampelpfad geführt werden.

Bachlauf soll dynamischer werden, näher zum Wasser ein Trampelpfad geführt werden.

Ausgedient hat das Wehr beim Übergang in die Aach.

Ausgedient hat das Wehr beim Übergang in die Aach.

Beim Weiherauslauf wird eine Fischtreppe eingebaut.

Beim Weiherauslauf wird eine Fischtreppe eingebaut.