Ein Kind will nicht grün werden

BISCHOFSZELL. Die 44 Zweit- und Drittklässler des Bischofszeller Schulhauses Obertor führten ein Musical auf. Die Produktion fand beim Publikum Anklang.

Werner Lenzin
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Die Primarschüler in ihren verschiedenfarbigen Leibchen. (Bild: Werner Lenzin)

Die Primarschüler in ihren verschiedenfarbigen Leibchen. (Bild: Werner Lenzin)

«Wart Ihr schon einmal da? – Nein? – Dann kommt mit!», lädt ein Schüler die Zuschauerinnen und Zuschauer ins Vier-Farben-Land ein. Mit Begeisterung führten die beiden Klassen von Corine Dürig und Catrin Holzach sowie Rahel Aepli und Nadja Anhorn in der Bitzihalle kürzlich das Musical nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gina Ruck-Pauquèt und Ulrike Baier auf. Alles ist strikt nach Farben getrennt. In der ersten Szene kommen Herr und Frau Broccoli mit ihrem kleinen Erbs zu Doktor Grüninger und klagen: «Herr Doktor, unser Kind will nicht grün werden.»

Die Farben der Welt

Weitere Szenen handeln vom gelben Strand, vom allzu grünen Nachmittag im Wald mit grünen Würsten auf der Feuerstelle und dem Ruf: «Macht es, wie es früher war, die bunte Welt ist in Gefahr!» Der Zitronenblues bringt Stimmung in den Raum, die Baustelle ist rot, der Schnee und die Bäume sind blau. Alle erachten nur die eigene Farbe als schön; sie denken und träumen so.

Nur die ganz kleinen Kinder sind bunt, aber auch sie nehmen bald die Farbe ihrer Umgebung an. Lediglich Erbs, Tomato, Zitrona und Pflumi wünschen sich andere Farben. Sie entdecken einander und treffen sich um Mitternacht beim Grenzposten. Eine wunderbare Geschichte, in den Farben der Welt.

Aufwand hat sich gelohnt

«Ein ganzes Theaterstück mit allen Abläufen, Texten, Tänzen und Liedern auswendig aufzuführen, das macht jedes Kind stolz: Und das wollten wir unseren Klassen ermöglichen», sagt Rahel Aepli. Ihre Kollegin Corine Dürig blickt auf eine intensive Zeit des Probens zurück, in welcher die Kinder enorme Fortschritte erzielten: «Ein Blick in die freudigen Gesichter der Schüler verrät, wie sehr sich diese Bemühungen gelohnt haben.»

Für Nadja Anhorn ist das Vier-Farben-Land eine wunderbare Erzählung mit einer Botschaft, die für jeden etwas anders gefärbt ist. Der Ausgang der Geschichte fördert eine Erkenntnis zutage: Gemeinsam sind die Menschen stark und bunt.