Ein grosser Schritt nach vorn

DONZHAUSEN. An einem Waldrand unweit von Donzhausen errichtet der Oberthurgauer Imkerverein einen eigenen Lehrbienenstand. Bis 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann feiert der Verein sein 125jähriges Bestehen.

Georg Stelzner
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Auftrieb für die Imkerei: Vorstandsmitglied Reto Bischof und Vereinspräsident Jakob Niederer vor dem Lehrbienenstand. (Bilder: Georg Stelzner)

Auftrieb für die Imkerei: Vorstandsmitglied Reto Bischof und Vereinspräsident Jakob Niederer vor dem Lehrbienenstand. (Bilder: Georg Stelzner)

DONZHAUSEN. «Die Ausbildung und Förderung von Imkern ist eine unserer Hauptaufgaben», sagt der Präsident des Oberthurgauer Imkervereins, der Happerswiler Jakob Niederer. Um diesen Vereinszweck in einer zeitgemässen Weise erfüllen zu können, bedarf es einer entsprechenden Einrichtung. Diesem Anspruch vermochte der 137 Mitglieder zählende Verein laut Niederer nicht mehr gerecht zu werden. «Was uns zwischen Sulgen und Bürglen bis anhin zur Verfügung stand, war ein reines Bienenhäuschen, ungeeignet für die Erteilung von Kursen», erklärt Niederer.

Schwierige Suche

Es gibt einfachere Dinge, als einen Lehrbienenstand zu bauen. Zum einen muss die Finanzierung gesichert sein, zum andern kann eine derartige Einrichtung nicht an einer x-beliebigen Stelle errichtet werden. Dem Standort kommt sogar eine entscheidende Bedeutung zu. Er soll windgeschützt sein und den Bienen Wasser bieten können. Von Vorteil ist auch die Nähe eines als Nektarquelle dienenden Waldes. «Es war in der Tat schwierig, ein geeignetes Gelände und einen wohlwollenden Grundeigentümer zu finden», berichtet Reto Bischof, Vorstandsmitglied im Oberthurgauer Imkerverein.

Verhandlungen mit Kanton

In dieser schwierigen Ausgangslage stand den Imkern das Glück zur Seite. Jenes 1000 Quadratmeter grosse Stück Land, auf denen sie ihr Projekt nun realisieren, wird ihnen vom Grundeigentümer fast unentgeltlich im Baurecht zur Verfügung gestellt. Um darauf den Lehrbienenstand errichten zu können, habe es aber einer Sonderbewilligung des Kantons bedurft, erklärt Bischof. Die Gebäudefläche sei auf 75 Quadratmeter limitiert und die Räumlichkeiten dürften nur für Vereinszwecke verwendet werden.

Mitglieder leisten Fronarbeit

Erleichtert wird die Umsetzung des Bauvorhabens durch den Umstand, dass der Kanton Thurgau dem Imkerverein nicht mehr gebrauchte Baustellencontainer überlassen habe. Sie wären sonst entsorgt worden. «In einer Blitzaktion mussten die besten Module ausgesucht, ausgeräumt und bereitgestellt werden», erzählt Bischof. Das Mobiliar für das Kurslokal sei von der Evangelischen Kirchgemeinde Sulgen zur Verfügung gestellt worden.

Da die Mitglieder auch viel Fronarbeit leisten würden, könnten die Kosten auf rund 60 000 Franken begrenzt werden. Der Wert der Anlage sei jedoch bedeutend höher. Mit Konflikten zwischen Bienenhaltung und Freizeitgestaltung rechnet der Imkerverein nicht, befindet sich das Grundstück doch abseits der Wanderwege und Velorouten.

Rechtzeitig zum Jubiläum

Provisorisch in Betrieb genommen wurde der Lehrbienenstand bereits im Frühjahr. «In einer weiteren Bauphase müssen jetzt noch der Innenausbau, das WC, weiteres Inventar und ein Generator zur Stromerzeugung angeschafft sowie diverse Umgebungsarbeiten erledigt werden», erklärt Jakob Niederer. Da die Mittel des Vereins beschränkt sind, hofft der Präsident auf Spenden, um das grosse Ziel, die Eröffnung des Lehrbienenstandes im Jubiläumsjahr, erreichen zu können. Niederer ist überzeugt, dass eine moderne Infrastruktur der Imkerei im Oberthurgau einen spürbaren Aufschwung bescheren wird.

Pflanzen und Wasser: Den Bienen soll es an nichts fehlen.

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