Ein Zeichen Draussen goss es Bindfäden. Der Chretzer zahlte seinen Kaffee und packte seine Jacke. Elende Termine! Unter dem Vordach des Cafés schlug er den Kragen hoch und machte die Kapuze klar.
Draussen goss es Bindfäden. Der Chretzer zahlte seinen Kaffee und packte seine Jacke. Elende Termine! Unter dem Vordach des Cafés schlug er den Kragen hoch und machte die Kapuze klar. Angesichts des anhaltenden Niederschlags beschloss er, wenigstens die ersten Meter unter dem schützenden Vordach des Gebäudes zurückzulegen. An dessen Ende trat er unter freien Himmel, die Kapuze schon im Anschlag – und da hörte der Regen schlagartig auf. Er schaute verwundert nach oben, eine Passantin meinte: «Petrus meint es gut mit Ihnen, was?»
Was die Frau als Zeichen von oben deutete, war für den Chretzer blosser Zufall, ein angenehmer allerdings. Manche dieser Zufälle bringen aber in der Tat zwei Dinge auf eine Weise zusammen, in welcher dann wirklich etwas Zeichenhaftes liegt: Der Zufall präsentiert uns einen Sachverhalt in neuem Licht. Da steht zum Beispiel vor dem «Karussell» eine Litfasssäule, deren Schrift unter der kleinen Kuppel uns stolz verkündet «In Kreuzlingen ist was los». Genau darunter hängt ein Plakat, und darauf steht geschrieben: «Pssst… Lärm vermeiden». Über diese zwei Sätze, findet der Chretzer, darf man gern einen Augenblick nachdenken. Chretzer