Am 29. März findet in der evangelischen Kirche Altnau der letzte Gottesdienst vor der Gesamtsanierung statt. Während eineinhalb Jahren werden die Gottesdienste in der katholischen Kirche abgehalten.
altnau. Für insgesamt 3,5 Millionen Franken wird die evangelische Kirche Altnau saniert. Die Kirchbürger haben einen Kredit über 3,15 Millionen Franken an der ausserordentlichen Versammlung vom 24. September genehmigt. Bereits fertiggestellt ist die Vorarbeit zur Sanierung und Trockenlegung des Mauerwerks, für die 2006 ein Kredit von 150 000 Franken gesprochen wurde. Gleichzeitig stimmten die Kirchbürger damals auch einem Planungskredit von 265 000 Franken zu.
Am 1. April sollen nun die eigentlichen Bauarbeiten starten. Die Baukommission, in der Architektin Yvette Schalch, drei Behördenmitglieder, vier Vertreter der Stimmbürgerschaft sowie der Pfarrer Einsitz nehmen, werde in den nächsten Tagen die Arbeiten vergeben, erklärt Elisabeth Schönholzer, Präsidentin der Kirchgemeinde. Man arbeite intensiv an der Detailplanung der Renovation. Dabei würden die Voten der letzten Versammlung sehr ernst genommen.
Für Diskussionen sorgten damals vor allem zwei Themen: der Einbau einer Sakristei und der Sandsteinboden. Wie Elisabeth Schönholzer erklärt, sei nun vorgesehen, dass die Sakristei nicht durch zusätzliche Einbauten realisiert werden soll, sondern unter der Treppe plaziert wird. Die Kirchenpräsidentin verspricht ausserdem, dass an der Rechnungsgemeinde vom 19. April zwei Alternativvorschläge zum Sandsteinboden präsentiert werden sollen. Die Baukommission habe rund sieben Kirchen und 20 verschiedene Böden besichtigt und begutachtet.
An den Renovationskosten beteiligen sich die Gemeinde und die Denkmalpflege mit 550 000 Franken. 500 000 Franken stammen aus Eigenmitteln der Kirchgemeinde. Es bleibt ein fremdfinanzierter Rest von 2,1 Millionen Franken. Die Vorsteherschaft sei zuversichtlich, dass der Kostenrahmen eingehalten werden könne, so Elisabeth Schönholzer. Spendengelder seien natürlich willkommen. Ein im Januar durchgeführter Anlass zu diesem Thema sei nur von wenigen Interessierten besucht worden.
Bevor nun die Handwerker im April vorfahren, feiert die Kirchgemeinde am 22. März noch einen grossen Abschiedsgottesdienst. Im Anschluss gibt es eine «Hausräumete». Es werden Blumentöpfe, Vasen und Estrichfunde zugunsten der Kirchenrenovation verkauft. Der letzte Gottesdienst in der «alten» Kirche findet am 29. März statt. Danach geniessen die evangelischen Kirchbürger während eineinhalb Jahren Gastrecht in der katholischen Kirche. Der Gottesdienst der einen beginnt dann sonntags um 9 Uhr, jener der anderen um 10 Uhr. «Wir sind der Katholischen Kirchgemeinde sehr dankbar für dieses Geschenk», so Elisabeth Schönholzer.