Für den Betrieb der Kinderhorte fehlt Geld. Vertreter der Stadt, der Schule und des Vereins Kreuzlinger Kinderkrippen arbeiten an einer Leistungsvereinbarung. Mit dieser soll der Betrieb endlich langfristig sichergestellt werden.
KREUZLINGEN. Seit drei Jahren sind die Kinderhorte für den Verein Kreuzlinger Kinderkrippen (VKK) ein Sorgenkind. Das Geld ist knapp. An den vier Standorten gleich neben den Primarschulzentren können schulpflichtige Kinder neben dem Unterricht betreut werden und einen Mittagstisch besuchen. Insgesamt gibt es 60 Plätze. Bereits im letzten Jahr wurde das Geld knapp. Der Betrieb konnte nur dank zusätzlichen Zuschüssen von der Stadt und der Schule in der Höhe von je 30 000 Franken aufrechterhalten werden. Bis Ende des letzten Schuljahres war der Betrieb von den drei Partnern sichergestellt.
Im aktuellen Halbjahr ist die Auslastung in den Horten laut Margarete Baur, Geschäftsführerin des VKK, zwar gestiegen, doch das Geld bleibt knapp. «Wir versuchen mit dem, was wir haben, auszukommen, geben nur das nötigste aus», sagt sie. Das bestätigt Thomas Gut, Präsident des Vereins. «Wir sparen, wo wir können.» Der Grund für die Geldknappheit sei, dass es für die Horte keine Leistungsvereinbarung mit der Stadt gebe. Die Stadt zahlt laut Budget 2014 dem Verein 30 000 Franken mehr, also insgesamt 450 000 Franken. «Das ist schön und gut. Aber damit ist es nicht getan.» Seit Dezember arbeitet eine Gruppe aus Vertretern der Stadt, der Schule und des VKK an der Erneuerung des Hortkonzepts aus dem Jahre 2007. Daraus soll eine Leistungsvereinbarung resultieren. «Wir warten ab, was herauskommt und lassen offen, ob wir den Betrieb zu den neuen Konditionen weiter bewerkstelligen können», sagt Gut.
Barbara Kern, Stadträtin Departement Soziales, blickt zuversichtlich auf die Arbeit der Gruppe. «Das Konzept von 2007 ist nicht mehr zeitgemäss», sagt sie. «Man wird nun genau hinschauen, die Abläufe überprüfen und gegebenenfalls verbessern.» Mit der folgenden Leistungsvereinbarung solle der Betrieb der Horte endlich auf sicheren Grund gestellt werden. «So kann hoffentlich Ruhe einkehren», sagt sie. Dass im Budget 2014 30 000 Franken mehr für den VKK bewilligt wurden, habe mit einer Zahlenanalyse zu tun. «Der Verein braucht etwas mehr Geld, um die Reorganisation zu bewerkstelligen.» Ende März oder Anfang April soll das Konzept und ein Entwurf der Leistungsvereinbarung vorliegen. «Der Gemeinderat wird dann über die Botschaft befinden», sagt Kern.
Die Schule Kreuzlingen hat seit Anfang Jahr eine Vereinbarung mit der Stadt für die Horte und zahlt jährlich 120 000 Franken. Dass sich der Hortbetrieb in einem vertragslosen Zustand befindet, sei auf eine Situation zurückzuführen, die sich vor fünf Jahren anbahnte, sagt Schulpräsident Jürg Schenkel. Auch er hofft, dass eine Lösung gefunden wird. Vor einem Jahr hatte er die Idee geäussert, dass die Schule den Betrieb der Horte im Notfall übernehmen könnte. «Diese Variante kommt erst zum Zug wenn alle Stricke reissen und die Verhandlungen zwischen dem VKK und der Stadt zu keinem Ergebnis führen.» Denn es sei von Gesetzes wegen nicht die Aufgabe der Schule, die Horte zu betreiben. «Zudem müssten wir eine Volksabstimmung durchführen.»