BISCHOFSZELL. Am Freitag, 20. April, beginnen für die Nachtwächter und Türmer die öffentlichen Rundgänge. Sie finden nicht mehr an Leermond, sondern neu jeweils am Vorabend vor Neumond statt.
BISCHOFSZELL. Am Freitag, 20. April, beginnen für die Nachtwächter und Türmer die öffentlichen Rundgänge. Sie finden nicht mehr an Leermond, sondern neu jeweils am Vorabend vor Neumond statt. «Es gehörte zur Pflicht vor dem ersten Rundgang den <Ayd> für das kommende Einsatzjahr vor der Obrigkeit abzulegen, nämlich von Sant-Michels-Tag bis St. Georgen-Tag die halbe Nacht und danach das Jahr hinauf die ganze Nacht. Ebenso gehörte der Eid <des Wächters uff dem Thurm> zum Gelöbnis der Stadtwache», erklärt Nachtwächter Bernhard Bischof die Geschichte.
Darin war definiert, wann mit welchem Lohn zu rechnen ist, «nämlich von <St. Michaels-Tag bis Maria Lichtmess die ganze Nacht jede Woche bei 7 Schillingen und nach Lichtmess den Sommer hindurch die ganze Nacht alle Wochen bei 14 Kreuzern>». Während die Wächter für ein bescheidenes Entgelt die Stadt sicherten, verdienten andere Bischofszeller ihr Geld in den fremden Diensten. 1524 meldeten sich nicht weniger als 100 Mann von Bischofszell und Arbon bei Ulrich von Sax, kaiserlicher Gesandter bei den Eidgenossen, für die fremden Dienste.
Wohin sie ausrückten und wie das System der Bezahlung vonstatten ging, ist auf dem Rundgang zu erfahren. «Also liebe Leute, hört und lasst euch sagen, wenn die Glock wird Neune schlagen, dann öffnet sich die alte Tür beim Turm!» Nach dem Verlesen der Eide führt der Weg der Wächter und Türmer durch die dunkle Nacht. Beginn ist um 21 Uhr beim Bogenturm. (red.)