Den Schwung mitgenommen

Im Bankenwesen bremsen tiefe Zinsmargen und Regulatoren den Schwung. Wer trotzdem gute Zahlen an der GV präsentieren darf, tut dies mit Stolz. Die Raiffeisenbank Regio Altnau legt ein gutes Ergebnis vor.

Hana Mauder Wick
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Der Raiffeisen-Platz in Altnau soll im Sommer 2018 so aussehen. Dann ist der Bezug des Neubaus geplant. (Bild: Visualisierung: pd)

Der Raiffeisen-Platz in Altnau soll im Sommer 2018 so aussehen. Dann ist der Bezug des Neubaus geplant. (Bild: Visualisierung: pd)

BOTTIGHOFEN. «Wir haben in einem schwierigen Umfeld ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt», sagte Verwaltungsrat Martin Häni an der GV der Raiffeisenbank Regio Altnau im Dorfzentrum Bottighofen. «Unser Fundament ist die Genossenschaft», sagte Bruno Fattorelli, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Die Kreativität der Bankenwelt muss sich einer Vielzahl von Regulatorien beugen. «Aber wir können noch mitbestimmen.» Was hat sich getan, was wird in Zukunft geschehen – um diese Aspekte drehte sich die Präsentation der Zahlen und Fakten.

Jede fünfte Immobilie wird von Raiffeisen finanziert. Die Zukunft des Zahlungsverkehrs geht klar in Richtung E-Banking. Das Kerngeschäft der Hypotheken, blüht. Veränderungen sind nicht in Sicht. «Wir sehen viele Baukräne in der Region», sagte Fattorelli. Festhypotheken sind beliebter denn je. «Unsere Bank ist extrem gesund.» Der Jahresgewinn wuchs um 0,6 Prozent auf 1,57 Millionen Franken. Die Zinsmargen sinken, der Kampf am Markt wird härter. Aber: «Mit einer Bilanzsumme von 727,3 Millionen Franken gehören wir zu den grösseren Raiffeisenbanken im Thurgau.» Geändert haben sich die Gewohnheiten: Innerhalb dreier Jahre ging der Kontakt am Schalter um 25 Prozent zurück.

Nächste Schritte geplant

Das Traktandum Diverses widmete sich dem geplanten Neubau auf dem Raiffeisen-Areal. Das Projekt geht in die nächste Phase. Aus den Vorschlägen von sechs Architekturbüros wählte die Jury einstimmig die Variante von Baumschlager Eberle aus St. Gallen aus. Die Mitglieder durften im Anschluss an die GV die Pläne und das Modell im Foyer in Augenschein nehmen. Diese werden künftig in der Schalterhalle in Altnau ausgestellt. Begegnungszonen, 60 Tiefgaragenplätze und eine dem Dorfbild angepasste Architektur sind einige der Markenzeichen. 2016 sollen Bank, Post und Polizei in die Provisorien auf der angrenzenden Wiese ziehen. In den Neubau einziehen will man im Sommer 2018. Die genauen Kosten des Neubaus werden erst zu einem späteren Zeitpunkt beziffert.

Kreative Süssigkeiten

Im Anschluss an die GV rückten kreative Süssigkeiten in den Mittelpunkt: Monica Müller, CEO der Chocolat Stella Bernrain in Kreuzlingen und im Tessin, führte die Zuhörer in die Welt der Schokolade ein. Im Mittelpunkt des Familienunternehmens stehen Produktionen, die unter dem Namen der jeweiligen Kunden als Private Label auf den Markt gelangen. 70 Prozent der Produktion wird in über 50 Länder verkauft. Aspekte wie Fairtrade und Nachhaltigkeit spielen wichtige Rollen. 30 Erfindungen kreiert die Firma pro Jahr. Dazu zählen auch originelle Variationen wie Schokolade mit Chips-Stückchen oder Lebertran-Kern. Schokolade ohne Zucker, laktosefreie Köstlichkeiten oder sogar vegane Varianten produziert die Schokoladenfabrik. «Schokolade macht glücklich», schloss Monica Müller ihr Referat. Davon durften sich die GV-Teilnehmenden überzeugen: Jeder durfte sich mit einer Schachtel Pralinen den Rest des Abends versüssen.