Die Sulger Gruppierung neu/alt setzt sich seit bald zehn Jahren dafür ein, dass Senioren zu günstigen Preisen viel zusammen erleben können. Die Gruppierung organisiert sich selbst, ist neutral und zieht keine Mitgliederbeiträge ein.
SULGEN. «Die heutigen Senioren sind mobil, unternehmungslustig und interessiert an Neuem. Und sie haben Zeit, Sachen anzugehen, die sie vorher noch nie gemacht haben.» Im 2006, zum 1200-Jahre-Fest in Sulgen, habe man sich überlegt, welche Aspekte der Altersarbeit mit den vorhandenen Angeboten noch nicht abgedeckt seien, erinnert sich Christoph Möhl an die Entstehung von neu/alt. Gespräche mit aussergewöhnlichen Menschen, Stadtführungen, Besuche von Museen und Kulturanlässen, Besichtigungen von Firmen – das Programm der Gruppierung neu/alt ist vielfältig.
«Die Gemeinde unterstützt uns insofern, dass wir unser Programm bei der Verwaltung gratis drucken dürfen», erklärt Möhl. Damit die Unterlagen in die Haushalte gelangen, werden sie persönlich ausgetragen. Für die Ausarbeitung des Programms ist ein siebenköpfiges Leiterteam verantwortlich, das unentgeltlich arbeitet. Drei Jahre nach der Gründung ging das Leiterteam von neu/alt dazu über, monatlich einen Anlass zu organisieren. Die Teilnehmerzahlen schwanken je nach Thema des Anlasses. Beim Dienstagsgespräch im Oktober waren es über 70 Teilnehmende. Eingeladen war der Sulger Zimmermann Christoph Hübscher, der von seinen Erlebnissen auf der Walz berichtete. Weniger Teilnehmer sind es in der Regel, wenn es zum Beispiel um Kunstausstellungen oder Studiofilme geht. «Da müssen manchmal erst Schwellenängste abgebaut werden», sagt Christoph Möhl.
Immer gut besucht sind Anlässe, bei denen es um die Gesundheit geht – ein Thema, mit dem sich Menschen im fortgeschrittenen Alter oft auseinandersetzen müssen. Ausflüge werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternommen. «Während der Zugsfahrt kann man gut miteinander reden», streicht Silvia Rüegger den Vorteil des Verkehrsmittels Bahn hervor. Und das Personal am SBB-Schalter in Weinfelden sei immer sehr hilfsbereit, wenn es um die Reiseorganisation gehe, fügt sie an. Mit dem Bürglemer Forum, die ähnlich strukturierte Organisation in der Nachbargemeinde, pflegt man seit der Geburtsstunde freundschaftliche Bande. Zu den Anlässen der beiden Gruppierungen seien immer die Senioren beider Gemeinden eingeladen, erklärt Erika Lüthi. «Es sind aber nicht viele, die das nutzen. Die meisten Senioren verhalten sich doch recht ortsgebunden», stellt sie fest.
Zum 10-Jahr-Jubiläum ist im Juni eine Gesprächsrunde geplant, bei der auf die letzten zehn Jahre in Sulgen zurückgeschaut wird. Das neue Jahr startet neu/alt mit einem Besuch der Ausstellung «Zankapfel Thurgau» in Frauenfeld, es folgen ein Kinobesuch mit dem Film «Multiple Schicksale», die Firmenbesichtigung bei Blaswerk Weinfelden, ein Besuch beim Haus der Religionen und Informationen zur Thur-Renaturierung.
Und dann hofft das Team, dass Pascal Nufer, der China-Korrespondent des Schweizer Fernsehens, bei einem seiner nächsten Besuche in der Heimat für eine Gesprächsrunde bei neu/alt Zeit finden wird.