Die Baupläne für das Ausbildungszentrum der Land- und Baumaschinenmechaniker in Weinfelden sind weit fortgeschritten. Der Gestaltungsplan liegt nun auf. Armin Huber hat seine Werkhalle dem Verband gern verkauft, zum Wohle der Lehrlinge.
WEINFELDEN. Armin Huber räumt mit seinem Mitarbeiter die letzten Maschinen aus seiner Werkhalle an der Hermannstrasse. Der Metallbauer hat sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine neue, kleinere Werkstatt geschaffen. Die grosse Werkhalle hat er der Bildungsgemeinschaft Metall-Union Ostschweiz verkauft. Diese will auf dem Gelände ihr neues Ausbildungszentrum für Land- und Baumaschinenmechaniker erstellen.
«Eine gute Ausbildung für hochqualifizierte Arbeitskräfte ist die beste Wirtschaftsförderung, die man betreiben kann», sagt Armin Huber. Es sei ein emotionaler Entscheid gewesen, seine Werkhalle zu verkaufen. «Mir liegt die Zukunft der Branche und der Lehrlinge am Herzen. Und dieses Ausbildungszentrum bietet optimale Voraussetzungen.»
Nebst der Werkhalle der Metallbaufirma Huber hat sich die Bildungsgemeinschaft auch die weiteren Liegenschaften auf dem Areal gekauft, ein Mehrfamilienhaus und das Bordell an der Lagerstrasse. «Das Mehrfamilienhaus bleibt sicher stehen, aber damit wir eine grössere Einfahrt bauen können, muss das Bordell weichen», sagt Emil Weiss, Projektleiter bei der Bildungsgemeinschaft. Bis die Bagger jedoch auffahren und die Werkhalle und das Bordell einreissen können, muss zuerst noch der Gestaltungsplan für das Areal genehmigt werden. «Der Gestaltungsplan wurde in Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der Bildungsgemeinschaft und der SBB erstellt und liegt jetzt beim Bauamt auf», sagt Peter Keller, Bausekretär der Gemeinde Weinfelden.
Der Gestaltungsplan sieht unter anderem vor, dass das Gebäude im Minergiestandard erstellt und das Dach mit Solaranlagen bestückt wird, zudem ist eine neue Zufahrt über die Gaswerkstrasse geplant. Nach Ablauf der Auflage, und wenn keine Einsprachen gegen den Gestaltungsplan eingehen, wird der Kanton über ihn entscheiden. «Wir sind optimistisch, dass wir unseren ehrgeizigen Zeitplan einhalten können», sagt Emil Weiss. Schon gegen die Umzonung eines Teils des SBB-Geländes sind keine Einsprachen eingegangen, und von den Nachbarn spüre er grossen Goodwill für das geplante Ausbildungszentrum. «Wir haben die Nachbarn zu einer Informationsveranstaltung hier in die Werkhalle eingeladen. Sie stehen hinter unseren Plänen», sagt Emil Weiss.
Emil Weiss präsentiert eine Skizze des künftigen Gebäudes. «Die Baukommission hat am Mittwochabend entschieden, dass wir die Pläne nochmals überarbeiten», sagt Weiss. Die Eckdaten des Gebäudes stehen aber fest. Es sollen in einem langgestreckten, etwa 60 Meter langen Gebäudebereich mehrere Werkhallen entstehen, wo die Mechanikerlehrlinge und Kursteilnehmer an grossen Land- und Baumaschinen ausgebildet werden. Dazu kommt ein mehrstöckiges Schulungsgebäude mit Theorieräumen für die Beschulung.
In einem ersten Schritt sollen die Parkplätze für Lehrer und Schüler auf dem Kiesplatz beim jetzigen Bordell entstehen. «Wir unterkellern jedoch das Gebäude und wollen dort künftig Tiefgaragenplätze installieren», sagt Weiss. Er hofft, dass der Gestaltungsplan bald genehmigt ist und nach der Bauauflage schon im Herbst die Bauarbeiten starten.