Bühne frei für das Braunvieh

BISCHOFSZELL. Der Braunviehzuchtverein Bischofszell und Umgebung wird 100 Jahre alt. Die Mitglieder feiern das Jubiläum mit einem Fest am 14. April 2012. Ein Höhepunkt wird die sennische Auffuhr von rund 200 Kühen sein.

Georg Stelzner
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Mit Leib und Seele Braunviehzüchter: Vereinspräsident Ernst Gähwiler (Zihlschlacht), OK-Mitglied Walter Steiner (Blidegg), OK-Präsident Franz Hengartner (Zihlschlacht) und OK-Mitglied Hans Hengartner (Zihlschlacht) mit Kastanie, der Miss Wega 2011. (Bild: Georg Stelzner)

Mit Leib und Seele Braunviehzüchter: Vereinspräsident Ernst Gähwiler (Zihlschlacht), OK-Mitglied Walter Steiner (Blidegg), OK-Präsident Franz Hengartner (Zihlschlacht) und OK-Mitglied Hans Hengartner (Zihlschlacht) mit Kastanie, der Miss Wega 2011. (Bild: Georg Stelzner)

BISCHOFSZELL. Seit Mai 1987, als er sein 75jähriges Bestehen feierte, führt der Braunviehzuchtverein Bischofszell und Umgebung im Fünf-Jahres-Turnus eine Viehschau durch. Die nächste findet im April anlässlich eines grossen Festes bei und in der Bruggwiesenhalle statt. Es wird keine gewöhnliche Schau sein, feiern die Braunviehzüchter an diesem Tag doch das 100-Jahr-Jubiläum ihres Zusammenschlusses.

Wahl der Miss Bischofszell

«Seit März sind wir daran, die Jubiläumsfeier vorzubereiten», sagt Franz Hengartner. Der Landwirt aus Zihlschlacht präsidiert ein neunköpfiges OK. Ziel sei es, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die auch den Zuspruch nichtbäuerlicher Kreise findet. Dies könnte mit der sennischen Auffuhr von 200 bis 220 Kühen, die sich an einer Viehschau bewerten lassen, erreicht werden. Geplant sei auch, wieder eine Miss Bischofszell zu küren.

Ein weiterer Programmpunkt der Jubiläumsfeier ist der Betriebs-Cup, ein Wettbewerb, an dem Braunviehzüchter aus dem Thurgau mit je drei Kühen teilnehmen können. Für junge Besucher soll ein Streichelzoo eingerichtet werden. Den Schauabend in der Bruggwiesenhalle bestreiten Thurgauer Jungzüchter.

Robust und langlebig

Braunvieh ist die traditionelle Rasse in der Region, sie bekommt jedoch zunehmend Konkurrenz. Hans Hengartner, aus dessen Stall die diesjährige Miss Wega kommt, möchte aber nicht wechseln. «Braunvieh ist robust und langlebig; es verfügt über gute Gelenke und hat ein schönes Fundament», begründet er seine Vorliebe.

Der von Ernst Gähwiler präsidierte Verein sucht in letzter Zeit vermehrt den Kontakt mit der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund beteiligt er sich nach einem jahrzehntelangen Unterbruch seit 2010 auch wieder am Bischofszeller Martinimarkt. Die Tiere werden dort nicht wie bei einer Viehschau bewertet, sondern wirklich zum Verkauf angeboten. Die Zukunft des Vereins sieht Gähwiler realistisch: «Es wird zunehmend schwieriger, Leute zu motivieren und für eine aktive Mitarbeit zu gewinnen.» Mittel- bis langfristig sei ein Zusammenschluss mit Vereinen vergleichbarer Grösse nicht auszuschliessen.

Auf Unterstützung angewiesen

Der finanziell nicht auf Rosen gebettete Verein ist froh, mit der Raiffeisenbank Zihlschlacht-Muolen-Bischofszell und der Landi Bischofszell zwei grosszügige Sponsoren zu haben. «Ohne diese wären wir kaum in der Lage, einen solchen Anlass durchzuführen», stellt der OK-Präsident fest. Dankbar sei man auch der Stadt Bischofszell, welche die Infrastruktur für die Durchführung des Festes gratis zur Verfügung stelle.