BISCHOFSZELL. Inmitten der heissen Sommer- und Ferienzeit führte der Samariterverein Bischofszell eine seiner drei jährlichen Blutspendeaktionen durch. Der Ergebnis ist trotz des ungünstigen Zeitpunkts erfreulich ausgefallen.
Insgesamt 15 Equipen des Kantonsspitals Münsterlingen begeben sich jeweils an 15 Standorte im Kanton Thurgau, um Spendewilligen Blut zu entnehmen. Die Spendeaktion vom vergangenen Dienstag in der Bitzihalle erwies sich als besonders wertvoll. Denn viele potenzielle Spender befinden sich im Urlaub oder dürfen als Folge eines Ferienaufenthalts in bestimmten Ländern gar nicht spenden.
Eng wird es für die Spitäler, weil viele Spender abwesend sind. Glücklicherweise sei die Situation aber noch nicht prekär, sagt Christel Hörni, Leiterin der Bischofszeller Equipe des Kantonsspitals Münsterlingen. Trotz Ferienzeit ist der Andrang von Spendewilligen recht hoch. Samariterinnen und Angehörige der Kantonsspital-Equipe haben alle Hände voll zu tun. Sie gehen konzentriert zu Werke, von Hektik ist nichts zu spüren.
Christel Hörni und eine der beiden diensthabenden Ärztinnen, Kathrin Erkert, finden sogar noch Zeit, um die Kriterien für das Blutspenden aufzuzeigen.
Um Gewähr zu haben, dass der Blutspende-Tag während der Sommerferien einigermassen gut genutzt wird, habe Max Züger, der für die Blutspenden verantwortliche Arzt des Kantonsspitals Münsterlingen, 14 Tage vorher allen in Bischofszell registrierten Spendern das Merkblatt zugestellt.
«Eine Woche vor der Blutspendeaktion hat er nochmals alle angeschrieben und an sie appelliert, den Termin wahrzunehmen, damit auch in der Ferienzeit genügend Blut vorhanden ist», erklärt Christel Hörni.
Der Aufruf fruchtete. Wie Trudi Frischknecht, Präsidentin des Samaritervereins Bischofszell, bestätigt, war es sogar eine sehr erfreuliche Aktion. Trotz Ferien und Hitze habe sie keine Probleme gehabt, die erforderlichen zehn Mitglieder zu mobilisieren.
Die derzeitige Hitze sei kein Grund, spezielle Massnahmen zu ergreifen. «Das Blut wird am Tag nach der Aktion im Spital Münsterlingen in zwei Produkte aufgeteilt und fachgerecht, aber nicht anders als im Winter gelagert», erklärt Christel Hörni. Alle blutspendenden Personen müssen jedes Mal wieder neu Fragen über ihren Gesundheitszustand, einen Aufenthalt im Ausland, einen vorangegangenen Zahnarztbesuch und vieles mehr beantworten, ferner das Merkblatt lesen und unterschreiben, dass sie mit der Blutspende einverstanden sind.
Offensichtlich aber kommen Spenderinnen und Spender mit grosser Selbstverständlichkeit, unabhängig von der Jahreszeit. So meinte die Bischofszellerin Verena Etter gelassen: «Ich bin heute zum 65. Mal dabei und mache das gerne.» Sie spende Blut nicht zum Eigennutz, sondern für Mitmenschen. Ein Blutspender aus Sitterdorf, der seinen Namen nicht nennen wollte, meinte, dass er seit neun Jahren zum Spenden komme.
Dass es ihm dabei etwas unwohl wird, nimmt er in Kauf: «Es gibt nach der Spende sofort eine Sitzgelegenheit, Wasser zu trinken und etwas zu essen.»