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Noch etwas zaghaft zeigen sich die Besucher am späten Sonntagvormittag, als noch nicht sicher ist, ob Petrus sich gnädig zeigt und vom angekündigten Regen absieht. Auf den Rosenblättern perlen noch die letzten Regentropfen. Langsam aber wird es lebhaft an der 15. Bischofszeller Rosen- und Kulturwoche, die unter dem Motto «Brauchtum» steht.
BISCHOFSZELL. Der erste Sonntag ist bereits ein erstes Highlight des neuntägigen Anlasses. Am Hut- und Trachtensonntag zeigen sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher in originellen Kopfbedeckungen und schönsten Trachten. Auch ohne Sonnenschein herrscht eine fröhliche, gediegene Feststimmung.
Während die einen Festbesucher durch die Gassen der Altstadt von Bischofszell flanieren, lauschen die anderen der musikalische Unterhaltung der Brandhölzler Musikanten auf der Rathausbühne. Anmutig, wie Englands Ladies, geniessen Damen in breitrandigen Hutkreationen ihren Tee im romantischen Pavillon. In einem anderen Garten hat sich eine Menschenmenge angesammelt, um dem Ständli eines Jodlerchors zuzuhören.
Die grösste Rosenschau der Schweiz zieht jährlich rund 60 000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Deutschschweiz und dem angrenzenden Ausland in ihren Bann. Neben den über 40 prachtvollen Gärten gibt es dieses Jahr im Rathaus eine Sonderausstellung zum Thema Trachten und Trachtenhandwerk.
Zu sehen ist nicht nur eine Auswahl der schönsten Schweizer Trachten, live zeigen auch Trachten- und Brauchtumshandwerker ihre faszinierende und aufwendige Kunst.
So arbeitet beispielsweise Pius Angehrn aus Speicherschwendi rund 300 Stunden an einer Radhaube für die St. Galler Festtagstracht. Ebenfalls zeitaufwendig und in feinster Handarbeit fertigt Marc Geissbühler aus Langenthal Trachtenschmuck an.
Die Tradition hält auch Trachtenschneiderin Silvia Reifler aus St. Gallen hoch. Nach genauen Vorgaben und der Überlieferung näht sie die Originaltrachten der verschiedenen Regionen.