ARBON. Der beschädigte Hallenboden der Dreifachsporthalle in Arbon soll bis Weihnachten ersetzt werden. Der Schaden beläuft sich auf 1,2 Millionen Franken.
Nach wochenlangem Stillstand herrscht wieder Betrieb auf der Baustelle der Dreifachsporthalle auf dem Forsthausplatz in Arbon. Spezialisten bereiten den Abbruch des beschädigten Hallenbodens vor. Dieser soll bis Weihnachten durch einen neuen ersetzt werden.
Schuld am Debakel ist ein Planungsfehler. Die 40 Mikropfähle, die den 1500 Quadratmeter grossen Hallenboden hätten verankern sollen, waren zu schwach, um dem Auftrieb des Grundwassers standzuhalten. Die Folge: An verschiedenen Stellen kam es zu einer Abplatzung des Betons, was wiederum zu einer Wölbung des gesamten Bodens führte.
Der Schaden, der schon Anfang Juni auftrat, hat den Zeitplan des 14,5-Millionen-Bauprojekts gehörig auf den Kopf gestellt. Ursprünglich war die Eröffnung der Dreifachsporthalle für November dieses Jahres vorgesehen. Daraus wird nun nichts.
Stattdessen musste ein unabhängiger Prüfingenieur engagiert werden, um die Schadensursache zu klären und einen Sanierungsvorschlag auszuarbeiten. Der Schadensbericht des Experten bestätigte schliesslich Mitte August sämtliche Befürchtungen der involvierten Parteien: Der kaputte Hallenboden kann nicht repariert, sondern muss komplett ersetzt werden.
Schaden: 1,2 Millionen Franken. Als neuer Eröffnungstermin der Halle gilt inzwischen Sommer 2013.
Wer für den Planungsfehler verantwortlich ist, wird noch immer abgeklärt. Hanspeter Keller, Präsident der Sekundarschulgemeinde Arbon (SSG), geht jedoch davon aus, dass Versicherungen den Schaden inklusive Folgekosten übernehmen werden.
Beim zweiten Anlauf wollen die zuständigen Ingenieure nun auf Nummer sicher gehen: Gleichzeitig mit dem Abbruch des beschädigten Hallenbodens finden Bohrungen für 49 zusätzliche Mikropfähle statt. Diese sollen dafür sorgen, dass es nicht noch einmal zu einem Debakel kommt.
Die Dreifachsporthalle ist ein Gemeinschaftsprojekt von SSG, Stadt und Kanton. Der Kanton hat sich mit 4,8 Millionen Franken für das – gesetzlich vorgeschriebene – Berufsschulturnen «eingekauft».
Durch ihre Beteiligung von 4,4 Millionen Franken an den Baukosten ermöglicht die Stadt Arbon den Vereinen, die Halle abends zu Trainingszwecken und an Wochenenden für Sportveranstaltungen nutzen zu können. Bauherrin ist die SSG, die auch das Risiko trägt und darum in ihrem Beitrag von 5,3 Millionen Franken eine Reserve eingerechnet hat.