Auch im Zelt wollen die Wepfers weich liegen

1930 eröffnete Albert Wepfer einen Laden mit Bettwaren. Sein Sohn Noah wollte erst gar nicht in das elterliche Geschäft einsteigen.

Manuel Nagel
Drucken
Noah Wepfers Tumbler für Bettdecken ist so geräumig, dass er sogar selber hineinklettern kann. (Bilder: Manuel Nagel)

Noah Wepfers Tumbler für Bettdecken ist so geräumig, dass er sogar selber hineinklettern kann. (Bilder: Manuel Nagel)

HEFENHOFEN. Für Noah Wepfer kann es nicht weich und flauschig genug sein. Er sei ein Teppich-Freak, sagt Wepfer über sich selbst. Ausser in Küche und Bad ist in der Wohnung Wepfers überall eine weiche Unterlage zu finden.

Im familiären Bettwaren- und Bodenbeläge-Unternehmen ist jedoch Sohn Manuel für die Bodenbeläge zuständig, und Vater Noah Wepfer kümmert sich um das Federnzeug.

Produkte mit bleibendem Wert

Dabei wollte Noah Wepfer zuerst gar nicht ins väterliche Geschäft einsteigen. Er erinnert sich, wie er jeweils Rosshaar für Matratzen zupfen musste. Das habe ihm überhaupt nicht gefallen.

So arbeitete er während zehn Jahren in einem Modegeschäft, bevor er 1981 den Betrieb seines Vaters Albert übernommen hat. «Ich kehrte zurück, weil ich Produkte mit bleibendem Wert herstellen wollte, welche keiner Mode unterworfen sind», erklärt Wepfer.

Hausberatungen für Matratzen

Dass es jedoch auch in seinem Geschäft gewisse Modeströmungen gibt, führt Wepfer bei der nächsten Frage, ob er denn lieber auf einer weichen oder harten Matratze liege, gleich selber aus: Vor 30 Jahren noch sei eine harte Matratze Mode gewesen, und nun seien eher weichere im Trend.

Grundsätzlich solle aber eine Matratze auf das Körpergewicht des Liegenden abgestimmt sein, weiss Fachmann Wepfer, weshalb er bei Matratzen auch Hausberatungen anbietet. Die Matratze, die gerade in Wepfers Auto liegt, ist jedoch nicht unterwegs zu einem Kunden, sondern nach Diessenhofen.

Matratze und Teppich im Zelt

«Auf den Campingplatz», präzisiert Wepfer, der diese und nächste Woche mit Frau Anita im Zelt am Rhein verbringt. Und die 120 Zentimeter breite Schlafunterlage passe genau in einen der zwei Innenräume des Zeltes.

Doch damit nicht genug: Als Teppich-Freak nimmt Wepfer auch noch ein Stück dieser flauschig-weichen Unterlage für den Zwischenraum mit. Es sei doch bedeutend angenehmer, am Morgen auf einen Teppich als auf die nasse Wiese zu treten.

Herrliches Leben als Hund

Klar, dass Wepfers auch nicht in einem Schlafsack nächtigen, sondern unter einer leichten Sommerdecke. Wepfer selber stellt jedoch nur die ganz warmen Bettdecken her. Für seine Decken sitzt Wepfer noch immer zwei Stunden täglich an der Nähmaschine.

Im anderen Zeltraum logiert derweil Labrador Simba – auf einem weichen Daunenkissen. Bei Wepfers bekommt somit die Redensart «leben wie ein Hund» eine ganz neue Bedeutung.