Ein weiterer Bau bereitet der Sekundarschulgemeinde Sorgen: im fast neuen Ergänzungsbau Reben 25 biegt sich die Decke über dem Saal durch. Eine Expertise ist in Auftrag gegeben. Provisorische Stützen machten die Nutzung der Räume sicher, beruhigt die Behörde.
Eben erst hat die Sekundarschulgemeinde Arbon (SSG) das Sporthalle-Trauma mit einer Serie von Schadenfällen während der dadurch um drei Jahre erstreckten Bauphase endlich überwunden. Und schon wird sie mit dem nächsten Ungemach konfrontiert. Es betrifft diesmal den gerade mal viereinhalb Jahre alten Ergänzungsbau des Sekundarschulzentrums Reben 25 an der Alemannenstrasse.
Eine in Auftrag gegebene Expertise soll Klarheit bringen
Dort wurde nämlich im Rahmen von Unterhaltsarbeiten eine "erhöhte Durchbiegung" des Bodens zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss festgestellt. Aufgefallen sei zunächst, sagt Sekundarschulpräsident Robert Schwarzer bei einem Augenschein am Montag, dass es bei einer Türe im oberen Geschoss, wo sich die Werkräume befinden, also über dem grossen Mehrzwecksaal, "Spiel" gehabt habe.
Eine erste Überprüfung durch die interne Bauverwaltung habe dann diesen vorläufigen Befund ergeben. Vorübergehend wurden die Räume daraufhin für den Schulbetrieb kurzzeitig geschlossen. Am Samstag sind als "vorsorgliche Sicherheitsmassnahme", wie Schwarzer betont, provisorisch zwei dicke Holzbalken im Mehrzwecksaal installiert worden, um die Betondecke abzustützen. Damit sei die "absolut sichere Nutzung der Räumlichkeiten gewährleistet", unterstreicht die Schulbehörde.
Per Brief sind die Eltern der Sekundarschüler sowie die Mitarbeiter am Freitag sachlich-unaufgeregt über die Situation informiert worden. Die Schulbehörde hat nun umgehend Abklärungen in die Wege geleitet, ob allenfalls statische Mängel vorliegen. Ein renommiertes Ingenieurbüro ist bereits mit einer Expertise beauftragt worden. Am Montag fand ein nächster Kontakt statt. Die Ergebnisse dieser Expertise müssten jetzt abgewartet werden, sagt Schwarzer, bevor sich allfällige weitere Massnahmen aufdrängen oder Entwarnung gegeben werden kann. Ein mögliches Sicherheitsrisiko sei mit den provisorischen Stützen jedenfalls gebannt, versichern Baufachleute.
Noch in der Ära von Schulpräsident Hanspeter Keller war der Ergänzungsbau des Schulzentrums Reben 25 an der Alemannenstrasse Ende September 2012 eingeweiht und bezogen worden. Sieben Millionen Franken hat das von den Zürcher Architekten S2 / Stucky Schneebeli konzipierte Bauwerk mit der unkonventionellen Streckmetall-Fassade gekostet. Neben der multifinktionalen Aula mit Bühne und der Verwaltung im Untergeschoss birgt das Schulgebäude vor allem Spezialräume, so fürs Kochen, die Informatik, für die Fächer Textil sowie Metall- und Holzbearbeitung. (me)