Die ZIK Immo AG investiert in den nächsten vier Jahren weitere vierzig Millionen Franken in mehrere Bauprojekte im früheren Saurer-Werk in der Altstadt. Das grosse Areal wird zugänglicher, es gibt eine öffentliche Verbindung zum See.
ARBON. Nachdem der Gestaltungsplan 2014 rechtskräftig geworden war, ist nun ein neues Paket von Bau- und Sanierungsvorhaben bewilligt worden. Gestaffelt sollen gemäss den ZIK- Immo-Mitinhabern Konradin Fischer und Heinz Nyffenegger die Projekte im Zeitraum 2017 bis 2019 realisiert werden. 2002 hatte die Gesellschaft das Areal von Saurer erworben. Bedeutende Teile des Komplexes hat die Eigentümerschaft seither bereits saniert und mit Mietern gefüllt.
Jetzt geht die Revitalisierung weiter. Der Schlossplatz – der gepflästerte Bereich in der Verlängerung der Schlossgasse vor dem 2012 sanierten ehemaligen Verwaltungsgebäude – wird aufgewertet und weitgehend autofrei gestaltet. Die jetzigen Parkplätze werden aufgehoben. Leben wird sich künftig auf dem Platz abspielen können – etwa vor dem Bistro Café ZUK. Lediglich ein Teil wird als Verkehrserschliessung des Areals traversiert. Damit ist, in der Fortsetzung der Schlossgasse, die Zufahrt zur neuen doppelgeschossigen Sammelgarage gemeint. Diese wird in der Mitte des 35 000 Quadratmeter grossen Areals erstellt – dort, wo heute Autos abgestellt sind. Fischer zufolge gibt es darin 300 Plätze, «hundert mehr, als heute zur Verfügung stehen».
Die untere Parkingetage ist Dauermietern vorbehalten. Auf dem oberen Deck sind es Temporär-Parkplätze, etwa für Geschäftskunden, Besucher, Klienten oder Patienten des Medizinischen Zentrums Arbon (MZA). Die Sammelgarage soll zum Teil auch den öffentlichen Bedarf abdecken. Heute ist das Parkplatzangebot im Gebiet Altstadt/See je nach Saison und Veranstaltungen knapp. «So ist denkbar, dass neben Altstadtbesuchern im Sommer oder an Wochenenden für Besucher des Schwimmbads oder von Veranstaltungen Parkplätze zur Verfügung gestellt werden können», sagt Fischer.
Ursprünglich war das heutige ZiK ZaK ZuK ein geschlossenes Industrieareal. Die Eigentümer wollen es nun öffnen und gegen den See hin durchgängig machen und es gleichzeitig verkehrlich entflechten. Neben der Zufahrt wird es auf dem Niveau der Parkdecks eine neue Verbindung für Radler und Fussgänger geben: Diese führt von der Kapellgasse/Schlossplatz zwischen dem ZiK (ehemaliges Saurer Informatikgebäude an der Weitegasse) und dem ZuK (einstige Dreherei, heute Lofts in den oberen Geschossen) hinab seewärts.
Über dem Parking ist ein neues Bürohaus (Büros/Dienstleistung) geplant. Das Konzept erlaube, dass das Medizinische Zentrum im Bedarfsfall expandieren könnte. «Die Idee ist auch, mit dem Bürohaus den jetzigen Mietern im ZiK eine Alternative zu bieten», sagt Nyffenegger. «Das gut fünfzig Jahre alte ZiK an der Weitegasse wird nämlich danach umfassend saniert, bis auf die Tragstruktur ausgehöhlt, um ein Attikageschoss aufgestockt und umgenutzt zu Wohnzwecken.» Insgesamt sind 37 Wohnungen vorgesehen. Ein Geschoss verbleibt für Büros.
Am Veloweg am See, östlich des Saurer-Museums, baut die ZIK Immo AG ein «Seehaus»: Es gibt einen Gastronomiebereich mit Terrasse, dazu acht Wohnungen. Grundsätzlich wäre die Gastronomie eine Option für das «Wunderbar»-Team, sagt Fischer: «Wir sind im Gespräch.» Der Mietvertrag bei der «Wunderbar» endet 2020. Dort ist mittelfristig eine Neunutzung vorgesehen. Im Projekt Hotel WerkZwei haben sich die «Wunderbar»-Hôtelières zurückgezogen.
Beim ZaK schliesslich, der ehemaligen Dreherei, wo bereits Lofts eingebaut worden sind, werden 13 im Holzrahmenbau vorfabrizierte Maisonette-Häuschen mit Aussenbereich aufgesetzt – auf einer geständerten, freitragenden Konstruktion.
Für zwei weitere Baufelder wurden die Volumen im Gestaltungsplan definiert. Eine Entwicklung dieser Areale – bei der «Wunderbar» und als südlicher Abschluss des Schlossplatzes – soll später angegangen werden.