Eva Maron hört nach sieben Jahren auf. Die Gründerin des Gastrobetriebs am See sagt, sie möchte nicht jeden Tag aufstehen mit dem Ziel, Cappuccino zu machen. Dennoch geht sie mit gutem Gefühl.
«Es gibt ein Bleiben im Gehen, ein Gewinnen im Verlieren, am Ende einen Neuanfang.» Mit diesen Worten verabschiedete sich Eva Maron auf Facebook. Die Wunderbar-Macherin (WuBa) hört nach sieben Jahren auf. Freunde und Gäste reagierten mit traurigen Smileys und Kommentaren wie «schade für die Fans» sowie mit guten Wünschen für die Zukunft.
Es gibt kein Aus, es gibt kein neues Projekt
Lange hörte man von Maron nichts, die Leute wussten nicht, wohin sie ging. Nun äussert sie sich in einem Interview mit der TZ und stellt als Allererstes klar: «Es gibt kein Aus.» Auch keine wesentlichen Veränderungen stünden an in der WuBa. Die jetzige Gruppe um Geschäftspartnerin Simone Siegmann führe Bar und Hotel nach dem bisherigen Konzept weiter. Die Verantwortlichen bei den ZiK Immobilien hätten noch kein neues Projekt vorgelegt, um das Areal rund um die ehemalige Firma Saurer zu entwickeln, was wie vereinbart ein Ende zur Folge hätte. Architekten Heinz Nyffenegger und die Ingenieure Konradin Fischer und Karl-Heinz Restle seien anderweitig beschäftigt.
Jahrelang habe sie sich in die gleiche Richtung bewegt, sagt Maron. «Wie das halt so ist bei Start-ups.» Jetzt, da sich die Firma etabliert habe und sie recht gut laufe, sei ihr langweilig. «Es braucht mich nicht mehr wahnsinnig. Und ich mag morgens nicht aufstehen, um einen Cappuccino rauszulassen.» Was ihr einst den Drive gegeben habe, sei zum Alltag geworden. Schon als Schauspielerin habe sie das gehabt: «Die Aufgaben wurden Routine. Und an diesem Punkt ist es für mich moralisch nicht mehr in Ordnung, weiterzumachen wie zuvor.» Sie brauche die Identifikation, sie brauche ein Ziel. Aufhören sei deshalb die logische Konsequenz.
Das mache sie schon traurig, sagt Maron. «Schliesslich ist die WuBa mein Baby.» Sie wisse es jedoch mit dem Team, bestehend aus Martin Rodel, Eve Wanner, Barbara Ribler, Caroline Lenggenhager und Markandu Santhalingam sowie Simone Siegmann, in guten Händen. «Diese Leute machen Hotel und Bar aus.»
Darum könne sie mit einem guten Gefühl gehen. «Meine Handschrift bleibt ja erhalten.» Kurzum sei die WuBa immer noch wunderbar. Und im Sommer werde sie im Garten einen Apérol Spritz trinken gehen.
Die Hochschule oder der «Anker»
Was bringt die Zukunft? «Ich habe noch keinen Plan. Doch das Risiko gehe ich ein.» Maron kann sich eine gestalterische Weiterbildung an der Zürcher Hochschule der Künste vorstellen oder etwas im Bereich Restaurant/Hotel. «Mein Traum wäre es, ein Konzept für die Räumlichkeiten des ‹Anker› in Rorschach zu entwerfen. Er steht seit Jahren leer.» Man werde sehen. Es sei ihr in jedem Fall ein Anliegen, die hiesige Hotellerie zu fördern. «Thurgau Tourismus hilft einem. Aber man muss sich Zeit nehmen und sich fördern lassen.»