Mit einem Besucherrekord ist das Amco-Motocross-Superlotto wieder ein voller Erfolg. Das erste Mal wurde 1993 durchgeführt, um das Defizit eines wegen schlechten Wetters abgesagten Motocross zu decken.
«Unser Superlotto ist ausverkauft», sagte Bruno Sigenthaler am Telefon. Nur die Presse bekomme immer noch eine Extrawurst mit Kartoffelsalat oder Brot und einen Platz, um mitzuspielen.
Am Abend ist dann aufmerksame Stille unter den 377 Lottospielern, zeitweise stiller als in einer Kirche, obwohl dort kaum so viele Leute sind. Man darf schliesslich keine Zahl verpassen, welche die Lottiers Roland Peterer und Thomas Schwitter ausrufen. Sogar der Hund unter dem Tisch verhält sich ruhig. Ein Raunen geht durch die Reihen, sobald das erste frohlockende «Lotto» ausgerufen wird.
Kistchen mit gesundem Grün gibt es zu gewinnen, Getränke, Blumen, Ballonfahrten, Elektrogeräte, Teigwaren und Fleisch für eine halbe Armee und – als der Jackpot ins Spiel kommt – Gold und Goldvreneli: «Das gibt ein Konfirmationsgeschenk», strahlt eine Mutter. Fuxig ist, wenn die Lottiers zwei oder dreimal ausrufen «Dä Lotto isch guet» und das Los entscheiden muss. Trostpreise gibt es für alle. Bei den einen häufen sich die Preise, andere gehen leer aus.
Wie kann man auch mit 13 Karten 13 Runden spielen? Die Sieben erweist sich für einmal auch nicht als Glückszahl. Das Lottofieber packt alle. Vielleicht sollte man auch ein Maskottchen auf dem Tisch haben oder die eigenen bunten Abdeckscheibchen mitnehmen wie die Profis.
Amco-Präsident Felix Indergand macht zwischendurch auf das 56. Motocross Ende September aufmerksam. In diesem Jahr werde erstmals ein Europameisterschaftslauf für Frauen stattfinden. Damit erinnert Indergand an den eigentlichen Zweck des Lottos, die Unterstützung des Motocross. Mit dem Lotto hat der Amco eine ideale Kombination von Sport und Spiel gefunden. Ein Dauererfolg seit 1993.
Zuletzt wird um ein City-Bike gespielt. Der Preis geht nach Bischofszell zu Tim Lochmüller. Der Schüler strahlt. Sein Velo sei kaputt, und dieses wolle er nicht beim Velohändler umtauschen, obwohl er die Möglichkeit hätte. Es gefalle ihm, so wie es sei.
Trudi Krieg