Das 14. Alpenland-Musikfestival hat am Wochenende Tausende Volksmusikfans angelockt. Am Samstag verwandelten die verschiedenen Formationen das Festzelt in einen Hexenkessel.
Monika Wick
weinfelden
Wenn vor der Oktoberfestsaison Dirndl, Lederhose und das karierte Hemd aus dem Kleiderschrank hervorgekramt werden, ist klar, dass der Alpenland Sepp zu seinem Festival einlädt. Diese Einladung wurde am Samstagabend von mehreren tausend Fans der volkstümlichen Musik und Schlager gerne angenommen. «Hallo Freunde», begrüsst Sepp Silberberger die gut gelaunte Menge. Das scheint am Alpenlandfestival nicht nur eine Floskel zu sein. Die Stimmung ist familiär und ausgelassen – jeder scheint jeden zu kennen.
Natürlich lassen es sich die Gastgeber nicht nehmen, musikalisch für Stimmung zu sorgen. Neben ihrer legendären Show-Parade, in denen Sepp Silberberger und Bandkollege Franz Pischler in die Rollen von Andreas Gabalier, Tina Turner oder den Amigos schlüpfen, heizen sie dem Publikum mit einem Medley von Status Quo ein. Die ganze Welt bringen sie, wie im Song «Rockin’ all over the World» angetönt, nicht zum Rocken, aber Bürglen versetzen sie definitiv in Festlaune.
Den Auftakt zum sechsstündigen Musikmarathon macht Mitch Keller. Der 45-jährige Deutsche ist sehr publikumsnah, er schüttelt Hände und fordert das Publikum zum Mitsingen und -klatschen auf. «Sie sind die Lokalmatadore. 2015 haben wir sie als Newcomer ans Alpenland Festival eingeladen, seitdem ging es mit ihrer Karriere steil nach oben», kündigt Sepp Silberberger die «Seerugge Feger» an. Er verspricht nicht zu viel.
Schon beim ersten Ton der vier jungen Männer ist die Festgemeinde ausser Rand und Band. Fähnchen werden geschwenkt und die Durchgänge zwischen den Tischreihen zur Tanzfläche verwandelt. «Bürgle – ihr sind alles geili Sieche», attestiert den auch der Sänger der Band. Mit einem Potpourri aus verschiedensten Fetenhits verwandeln sie das Festzelt endgültig in einen dampfenden Hexenkessel. Im Weiteren präsentieren und taufen die Seerugge Feger ihre neue CD auf den passenden Namen «Das tuet wie d’ Sau».
Nach den Auftritten von Leonard, Linda Fäh und den Zillertaler Haderlumpen begrüsst Silberberger pünktlich um Mittenacht den Stargast des Abends. «Wir hatten Matthias Reim schon lange auf dem Radar und wollten ihn schon immer dabeihaben», verkündet er. Diese Entscheidung begrüsst auch das Publikum. Kaum betritt der 61-Jährige die Bühne, stürmen zahlreiche Besucher nach vorne, um ihrem Idol ganz nahe sein und seine grössten Hits mitsingen zu können. Neben «Ich hab geträumt von dir» fehlt natürlich auch sein grösster Hit «Verdammt ich lieb dich» nicht.