50 Jahre hängen die Glocken im Turm

Es war nass und kalt draussen, am 15. November 1964. Doch für Kreuzlinger war es dennoch ein grosser Festtag. Ihr Wahrzeichen, die Klosterkirche St. Ulrich, erhielt neue Glocken.

Urs Brüschweiler
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Am Sonntag hingen die sieben Glocken am Glockengestell vor der Kirche, wo sie die Leute ansehen konnten.

Am Sonntag hingen die sieben Glocken am Glockengestell vor der Kirche, wo sie die Leute ansehen konnten.

Es war nass und kalt draussen, am 15. November 1964. Doch für Kreuzlinger war es dennoch ein grosser Festtag. Ihr Wahrzeichen, die Klosterkirche St. Ulrich, erhielt neue Glocken. Beim katastrophalen Brand im Juli 1963 waren die alten geschmolzen und heruntergefallen, weiss Georg Strasser, Archivar der katholischen Kirchgemeinde. Schnell und mit grosser Mehrheit entschieden sich die Männer der Kirchgemeinde in der Folge für den Wiederaufbau. Am Samstag, 14. November 1964, war das neue Geläut aus der Rickenbacher Giesserei Emil Eschmann in Kreuzlingen angekommen. Domprobst Lisibach, als Vertreter des Bischofs, segnete es dann am Sonntag, genau heute vor 50 Jahren, unter den Augen zahlreicher Kreuzlinger. Gekostet hatten die sieben neuen Glocken 135 165 Franken. Gemeinsam – ohne die Totenglocke – sind sie 13 925 Kilogramm schwer. Die schwerste heisst «Hosanna» und wiegt allein 6285 Kilogramm. Am Tag darauf, ab 13.30 Uhr, zogen die Kreuzlinger Schüler die Glocken in den Kirchturm hinauf.

Die Bilder davon stammen aus dem Archiv des Kreuzlinger Sammlers Urs Lang, welcher sie aus Anlass des Jubiläums der TZ zur Verfügung stellt. Bis der Wiederaufbau der Klosterkirche ganz abgeschlossen war, dauerte es aber noch einige Zeit. Am 5. November 1967 weihte der Basler Bischof Franziskus von Streng das Bauwerk ein.

Die Kreuzlinger Schuljugend zog sie am Montag in den Turm hinauf. (Archivbilder: pd/Urs Lang)

Die Kreuzlinger Schuljugend zog sie am Montag in den Turm hinauf. (Archivbilder: pd/Urs Lang)