LICHTENSTEIG. Am Samstag haben die Jugendlichen von Lichtensteig ihren neuen Jugendraum den Erwachsenen vorgestellt. Dieser ist nach mehreren Raumbesichtigungen im alten Musikzimmer in der Freudegghalle entstanden.
Ein schwarzes Ledersofa, ein Holztisch mit fünf Stühlen, eine rote Kommode und ein grosser Flachbildschirm zieren den neuen Jugendraum in Lichtensteig. Das Klavier und die anderen Instrumente in dem ehemaligen Musikzimmer in der Freudegghalle mussten kurzerhand dem Jugendraum weichen. Diese zogen ins Schulhaus nebenan um. Nur die Wandtafeln, die jetzt mit Zeichnungen und Sprüchen vollgemalt sind, erinnern noch an ein Schulzimmer.
Nicolas Britt, Mara Walt, Vera Widmer und noch weitere Jugendliche aus Lichtensteig, die aber meist aus Zeitgründen wieder abgesprungen sind, haben das Projekt Jugendraum am Beteiligungsprozess 2013 ins Leben gerufen. Es entstand eine Arbeitsgruppe aus ungefähr zehn interessierten Lichtensteigern, die die Aufgabe hatte, eine geeignete Räumlichkeit zu finden und ein Betriebskonzept zu erarbeiten. Unterstützung bekamen sie vom Verein TEO.
TEO ist ein regionales Netzwerk im Toggenburg, um «für und mit den Jugendlichen in der Region ein Angebot für eine aktive Freizeitgestaltung zu schaffen». Mirjam Schegg, die Präsidentin, und Samuel Roth, der Vizepräsident, gaben der Arbeitsgruppe Tips, was sie beim Start beachten muss und wie sie das Ganze angehen kann. Zudem haben die beiden gleich ein Konzept für die Arbeitsgruppe geschrieben. Auch bei den Raumbesichtigungen waren Samuel Roth und Stadtpräsident Mathias Müller mit dabei. Zur Auswahl standen elf verschiedene Räume. «Dieses Musikzimmer war aber schon immer unser Favorit», so Vera Widmer.
Nachdem sich die Jugendlichen mit der Absegnung des Gemeinderats für den einen Raum entschieden hatten, begann das Einrichten. Nach gut eineinhalb Jahren Vorbereitung ist der Jugendraum nun bereit für Besucher. Ausser dem neuen Kühlschrank stehen im Raum alles Occasionsmöbel, die sie unter anderem im Internet ersteigert haben. «Es ist aber alles noch nicht 100 Prozent so, wie es sein sollte», meinte Moritz Widmer, der vor allem für das Einrichten der Elektronikgeräte zuständig ist. Das Geld für die Einrichtung haben sie einerseits mit einem Stand am Lichtensteiger Weihnachtsmarkt, an dem sie Waffeln und Punsch verkauften, andererseits mit der Versteigerung von Bildern des kürzlich verstorbenen Künstlers Jummy erworben.
Die Jugendlichen Nicolas Britt, Mara Walt, Vera Widmer und Moritz Widmer sind die Verantwortlichen für den Jugendraum. Einer von ihnen wird immer als Aufsichtsperson anwesend sein. Ziel ist es, dass sie jedes Wochenende einmal geöffnet haben. Ob dies freitags oder samstags ist, ist noch nicht klar. Der Jugendraum ist für junge Leute ab 16 Jahren offen, nach oben gibt es keine Beschränkung. «Es ist einfach wichtig, dass alle gut miteinander auskommen», so Mara Walt. Auch Themenabende wie beispielsweise einen Poker- oder Filmabend wollen sie organisieren. Der Raum kann auch für private Parties gemietet werden.