Kein Wochenende ohne fussballerischen Leckerbissen. War es am letzten Wochenende der 2.-Liga-Spitzenkampf Uzwil – Bazenheid, der die Massen mobilisierte, kommt es nun am Sonntag zum 3.-Liga-Gipfeltreffen Eschenbach – Wattwil Bunt. Ein Punkt trennt das Spitzenduo.
FUSSBALL. Es sind die Wochen der (Vor-)Entscheidungen. Dank der bisher gezeigten Leistungen haben sich die Perspektiven der Toggenburger keineswegs verschlechtert. Im Gegenteil, gleich mehrere Vertreter sind derart gut drauf, dass es im nächsten Juni zu mehreren Aufstiegsfeierlichkeiten kommen könnte.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass bei einem regionalen Gipfeltreffen fast 700 Besucher vor Ort sind. Geschehen ist dies am letzten Samstag bei Uzwil – Bazenheid. Die Punkte wurden zwar geteilt (2:2), die Vorteile aber bleiben bei Bazenheid, das mit einem Zähler Vorsprung die Trümpfe in Händen hält und ohne Fremdeinwirkung aufsteigen kann. Nun gilt es, Platz 1 gegen Herisau zu verteidigen. Die Appenzeller sind zwar nicht der Lieblingsgegner der Bazenheider, auf dem Ifang blieben die Punkte in den letzten Jahren aber meist beim Heimteam. Aufgrund der momentanen Kräfteverhältnisse käme alles andere als ein Vollerfolg des Gastgebers einer Überraschung gleich. Verfolger Uzwil hat auf dem Papier sogar noch die leichtere Übung. Calcio Kreuzlingen gibt zurzeit eine erschreckend schlechte Figur ab, begann die Frühjahrsrunde mit drei Pleiten und kommt den Abstiegspositionen immer näher. Mit der Luft kämpft auch Goldach. Nun droht bei einer Niederlage im Derby in Rorschach der Sturz unter den Strich. Dies passiert dann, wenn Henau zur gleichen Zeit zu Hause gegen Abtwil wenigstens einen Zähler holt. Wängi kann in Bischofszell dafür sorgen, dass der Gastgeber schon bald die 3.-Liga-Planungen in Angriff nehmen kann (muss).
Hier kündigt sich ein packender Fünfkampf an der Spitze an. Angefangen bei Leader Tobel, das mit dem Ex-Kirchberger Ruedi Eisenhut an der Linie glänzend unterwegs ist (32 Punkte), bis zum Fünften Uzwil 2a, das vier Punkte weniger aufweist. Während Tobel Abstiegskandidat St. Otmar empfängt, kommt es mit Bronschhofen – Uzwil und Weinfelden – Romanshorn zu zwei direkten Vergleichen innerhalb des Spitzenquintetts.
Die Toggenburger halten zusammen. Kirchberg tat sich und Wattwil Bunt einen Gefallen, schlug Spitzenreiter Eschenbach und hat sich schon fast aller Abstiegssorgen entledigt. Nun kann die Mannschaft ohne Druck zum Derby nach Bütschwil fahren. Ganz anders die Gerig-Elf. Bei einem erneuten Nuller droht der Absturz auf einen Abstiegsplatz.
«Meine Mannschaft hat schwierige Wochen hinter sich, ich habe aber weiterhin vollstes Vertrauen in meine Jungs, wir schaffen den Ligaerhalt», gibt sich Neckertal-Degersheim-Trainer Josef Meienhofer optimistisch. Weil auch die Verletztenliste kürzer wird, ist es der richtige Zeitpunkt, den fünften Saisonsieg unter Dach und Fach zu bringen. Es wäre ein eminent wichtiger, denn der Gegner am Freitagabend ist Schlusslicht Herisau 2. Wattwil Bunt musste in der Vorrunde einige Rückschläge einstecken. Die Equipe hat sich aber gefangen und befindet sich jetzt in glänzender Form. Da trifft es sich gut, dass der direkte Vergleich mit Eschenbach bevorsteht. Die Zeit ist reif für den Wechsel an der Spitze.
Nach Verlustpunkten gerechnet hat Eschlikon die besten Karten. Ob es auch visuell der Fall ist, zeigte sich am gestrigen Abend beim Nachtragsspiel in Kirchberg. Egal, ob Platz 1 oder 2: Bütschwil gefällt es in der Spitzengruppe, und daran dürfte sich auch gegen Schlusslicht Aadorf kaum etwas verändern.
Ebnat-Kappel hat die Gunst der Stunde genutzt und am Dienstag in Netstal einen nicht erwarteten Sieg (3:1) gefeiert. durch die erste Saisonpleite der Glarner konnten die Toggenburger den Rückstand auf fünf Punkte verringern. Der Weg zur Rückkehr in die 3. Liga ist noch weit, bei sechs ausstehenden Runden aber nicht mehr unrealistisch.
Jetzt wird jede der fünf verbleibenden Partien der Kirchbergerinnen (NLB) zum Endspiel. Vier Tore gegen Thun geschossen, aber trotzdem verloren (4:5) – es ist zum Verzweifeln. Abhaken und vorwärtsschauen, denn in der Vergangenheit wurden schon ganz andere Situationen gemeistert. Dritter Gegner in der Abstiegsrunde ist Aarau, dem man in der regulären Spielzeit vor allem im Heimspiel (4:6) durchaus Paroli bot.
In der 2. Liga lässt sich Leader Eschenbach nicht vom Kurs abbringen. Erfreulicherweise führt die Gemeinschaft Neckertal-Bütschwil das Verfolgerduell an. Ob dies so bleibt, wird das Derby in Ebnat-Kappel zeigen. Die Obertoggenburgerinnen konnten sich nach schwachem Rückrundenstart fangen und kehrten mit einem 2:1 in Triesen auf die Siegerstrasse zurück.