Die lange Traktandenliste der öffentlichen Orientierungsversammlung am Dienstagabend erforderte Sitzleder. Vor allem die Sanierungsvorhaben sorgten für zahlreiche Voten.
Der Saal der «Harmonie» in Schwellbrunn platzte am Dienstagabend aus allen Nähten. Rund 100 Einwohner wollten sich trotz schönstem Sommerwetter die öffentliche Orientierungsversammlung der Gemeinde nicht entgehen lassen. Grund für den Grossaufmarsch war weniger ein einzelner Aufreger, als vielmehr die Themenvielfalt auf der Traktandenliste. So standen die Sanierung der Mehrzweckanlage und der Ortsdurchfahrt, die Behebung von Bauschäden an der Kirche sowie die Vorstellung des neuen Leitbildes und der neuen Website auf dem Programm. Gemeinderat Markus Schmidli informierte als Präsident der Baukommission über den Stand der Sanierung der Mehrzweckanlage Sommertal. Bei der ersten Sitzung des eingesetzten Preisgerichts sei klar geworden, dass sich die Vorgaben und Wünsche des Gemeinderates mit dem seinerzeit beschlossenen Kostendach von 5,4 Millionen Franken nicht vereinbaren liessen. «Die unlösbare Aufgabe» wurde an die Baukommission zurückgewiesen.
Diese hat verschiedene Varianten durchgerechnet und eine Lösung eruiert, die zwischen der 3,2 Millionen kostenden «Pinselrenovation» der Maximalvariante von 7 Millionen Franken liegt. Auf einen Projektwettbewerb wird verzichtet. Stattdessen wird mittels öffentlicher Ausschreibung bis Ende Jahr ein Architekt gesucht, der bis April 2019 ein Vorprojekt erarbeitet, über das die Stimmbürger im darauffolgenden Sommer abstimmen können. Während der Bauzeit von maximal eineinhalb Jahren wird die Anlage den Nutzern nicht zur Verfügung stehen.
Seit 2013 beschäftigt die Sanierung der Ortsdurchfahrt zwischen «Löwen» und «Rank» die Schwellbrunner. Hier sollen ein Gehstreifen und eine Tempo-30-Zone entstehen. Während der öffentlichen Planauflage sind zahlreiche Einsprachen eingegangen. Derzeit werden Gespräche geführt, die den Baubeginn bis auf weiteres verzögern. Obwohl die Verantwortlichen an diesem Abend mehrfach betonten, die geplanten Massnahmen würden der Sicherheit dienen, monierten kritische Stimmen, dass die Absenkung der Strasse und die Pflästerung des Gehweges für Kinder, ältere und gehbehinderte Personen ein Problem sei.
Für die Erarbeitung des Leitbildes hat die Gemeinde Max Koch von der Firma Ecopol engagiert. Der ehemalige Gemeindepräsident von Wolfhalden stellte die verschiedenen Schritte vor, die zum neuen Leitbild der Gemeinde Schwellbrunn geführt haben. Vor eineinhalb Jahren wurde das Projekt mit einer Strategieklausurtagung gestartet, im November erfolgte ein Workshop mit der Bevölkerung. Die teils sehr gegensätzlichen Inputs wurden auf fünf Themenfelder reduziert. Die Arbeit mündete nun in einem Flyer mit dem Titel «Schwellbrunn das schönste Dorf der Schweiz» als erstes sichtbares Resultat. Der Prospekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus Schwellbrunn realisiert und zeigt die Themen «Bildung, Gemeinschaft, Gesundheit, Infrastruktur und Wohnen» anschaulich bebildert. Zu jedem Thema sind mehrere Punkte aufgeführt, denen künftig nachgelebt werden soll. Die strategischen Massnahmen zur Umsetzung obliegen dem Gemeinderat.
Weiter wurde bekannt, dass die neue Website der Gemeinde bald aufgeschaltet wird. Die von der Firma iWeb erarbeitete Lösung enthält eine digitale Bezahlmöglichkeit, was für GA-Reservationen und später auch für andere Dienstleistungen genutzt werden kann.
Ueli Frischknecht als interimistisch Verantwortlicher für den Umweltbereich teilte mit, dass die Abfall-Transportaufträge neu vergeben wurden. Dies hat ab 1.1.2019 eine Verschiebung des Abfuhrtages vom Dienstag auf den Donnerstag zur Folge. Ausserdem werden per 1.1.2020 die Kehrichtmarken abgeschafft.